Die 7 größten Fehler beim Japanischlernen

Die 7 größten Fehler beim Japanisch lernen. Bild von Wörterbuch und Heften mit japanischen Schriftzeichen | Nipponinsider Japanblog

Warum überhaupt Japanisch lernen?

Wer ist denn schon so verrückt und lernt eine Sprache, die keine Buchstaben verwendet und nur in einem einzigen Land der Welt gesprochen wird?

Laut der letzte Umfragen 2015 haben 3.651.517 Ausländer in 137 Ländern eine Einrichtung besucht, um Japanisch zu lernen (Japanfoundation 2015).

Dazu kommen dann noch die rund 2,38 Millionen Ausländer, die in Japan leben. Die lernen ja eigentlich auch ständig.

Und dann solche wir mich: Die Allein-Lerner, die nirgendwo registriert sind. Die Dunkelziffer wird hoch sein.

Denn Gründe, Japanisch zu lernen, gibt es viele:

  • Eine Japanreise steht an und du möchtest da ein wenig vorbereitet sein.
  • Seit Jahren liest du Manga und das Interesse an Japan ist so sehr gewachsen, dass du davon träumst, dein Lieblingsmanga irgendwann auf Japanisch lesen zu können.
  • Durch Hobbys oder Sportarten, wie Judo, Karate oder Aikido, hast du erste Kontakte mit der japanischen Sprache und möchtest gerne mehr lernen.
  • Deine Lieblingsband kommt aus Japan und du willst endlich mitsingen und die Texte dabei auch verstehen können.
  • Du suchst nach einem ungewöhnlichen Hobby und da ist gerade noch ein Platz im Japanischkurs frei.
  • Das tägliche Sudoko-Rätsel beginnt dich zu langweilen und du suchst eine neue Herausforderung für dein Hirn.
  • Du wirst von deiner Firma nach Japan geschickt.
  • Du gehst für ein Auslandssemester oder im Schüleraustausch nach Japan
  • Du verliebst dich in eine Japanerin oder in einen Japaner.

Letzteres war bei mir der Fall.

Weil ich mich auf der Reise in einen Japaner verliebt habe und darauf irgendwie gar nicht vorbereitet war, bin ich so richtig ins kalte Wasser geschmissen worden und hab erstmal einen Bauchklatscher hingelegt.

Alles, was man so falsch machen kann – ich hab’s gemacht.

Hier stelle ich dir einmal die 7 größten Fehler beim Japanischlernen vor.

Vielleicht kommt dir das ein oder andere ja bekannt vor?

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Japan – Klappe – die Erste [2001]

Mit null Japanisch-Kenntnissen besuchte ich Japan das erste Mal.

Japanisch lernen? Warum sollte ich?

Ehrlich gesagt interessierte mich das Land gar nicht so sehr.

Es ging mir bei meinem ersten Japanbesuch nur um eines: Meine japanischen Freunde zu besuchen. Und die sprachen alle hervorragend Englisch. Denn wir hatten uns auf einer Sprachschule in Neuseeland kennengelernt.

Es war toll alle wiederzusehen. Und natürlich unterhielten wir uns ausschließlich auf Englisch. So wie immer.

Japan blieb für mich in dieser Woche ein fremdes Land. Einen echten Zugang zu dem Land habe ich nicht gefunden.

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Japan – Klappe – die Zweite [2003]

Mit so gut wie null Japanisch-Kenntnissen kam ich das zweite Mal nach Japan.

Als ich merkte, dass es was Ernstes werden könnte mit dem Japaner, den ich in China kennengelernt hatte, fing ich an ein wenig „Japanisch zu lernen“.

In Myanmar hatte ich auf dem Schwarzmarkt ein Japanisch – Englisch – Burmesisch / Birmanisch-Heft erstanden. 8 US$-Cent hat das gekostet, mein erstes Japanisch-Buch.

Da arbeitete ich mich Seite für Seite durch.

Mein Freund [tooltip tip=“gesprochen: Dai-ske“]Daisuke[/tooltip] – der Grund, warum ich mir das mit dem Lernen überhaupt antat – korrigierte hier und da ein paar Fehler in dem Heft.

Vor allem mit Buchstaben-Drehern hatten die Myanmarer so ihre Probleme. Sowohl in den japanischen Vokabeln, als auch im Englischen. Japanische Schriftzeichen suchte man hier vergeblich.

So konnte ich bei der Ankunft in Japan immerhin von 1 bis 999 zählen, mich vorstellen, auf Japanisch grüßen, mich verabschieden und ein paar der wichtigsten Adjektive wie „kawaii“, „okii“, „kirie“ (sorry, natürlich heißt es kirei!), oder „baka“.

Dass ich damit in Japan nicht weit kommen würde, kannst du dir jetzt sicher schon denken.

Denn plötzlich traten Japaner in mein Leben, die nicht in Neuseeland Englisch gelernt hatte. Die Eltern meines Freundes zum Beispiel.

Gerne wollte ich mich mit ihnen unterhalten, aber ohne Daisuke, als Simultan-Übersetzer an meiner Seite, war ich komplett aufgeschmissen.

Also musste ich mich hinsetzen und mich ernsthaft mit der Sprache vertraut machen. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf:

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Fehler Nummer 1 – mit dem falschen Arbeitsbuch lernen

Ich wurde einem Englischlehrer vorgestellt, der großes Interesse zeigte, sich ein paar Extra-Yen zu verdienen und mir die japanische Sprache näher zu bringen.

Auf die Schnelle haben wir leider kein geeignetes Lehrbuch finden können.

Aber kein Problem.

Wir nutzen einfach das Anfänger Englischbuch #1 für japanische Schüler.

Ich erhielt Kopien und wir gingen die englischen Sätze durch.

Mein Lehrer Hiro übersetzte aus dem Schulbuch ins Japanische und ich schrieb mit: So wie man es halt spricht!

Ich schrieb natürlich in den mir bekannten Buchstaben des Alphabets.

Schnell stellte ich fest: die Aussprache ist schon mal ziemlich leicht.

Japanische Schriftzeichen allerdings, die mein Lehrer mir immer wieder versuchte unterzuschieben, die überforderten mich einfach.

„Die will ich nicht lernen! Das dauert mir zu lange! Ich will mich nur unterhalten können!!!“

So arbeiteten wir das Buch #1 und #2 durch und ich machte um Schrift erst mal einen großen Bogen.

Ganz ehrlich: viel von den Sätzen ist nicht hängen geblieben.

Es waren halt so richtig typische Schulbuchsätze für einen Japaner, der nach Australien geht: Wörter wie Koala oder Känguru habe ich im Alltag in Japan nur ganz ganz selten verwenden können. (Schade! Ko-a-ra und Kan-ga-ru – die Vokabel saßen sofort!)

Also total vertane Zeit!

Könnte man meinen.

Allerdings habe ich in dem ersten Monat auf diese Weise unglaublich viel über Australien und die Sehenswürdigkeiten dort gelernt. Kann ja nicht schaden.

Von meinem Englischlehrer hörte ich nebenbei noch eine Menge Interessantes über Japan. Denn Hiro-Sensei hatte echt immer ungewöhnliche Geschichten zu erzählen und einen tollen Humor.

Und am Ende hatte ich meinen ersten Job als „Englisch-Conversation-Teacher“ in seiner Privatschule in der Tasche.

Merke:

Ein gutes Textbuch hilft dir beim effektiven Lernen.

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Fehler Nummer 2 – Japanisch lernen ohne Schriftzeichen

Dann endlich kam das erste Japanisch-Buch in Deutsch bei mir an:
Japanisch, bitte! Nihongo de doozo! – Von Langenscheid.

Nach dem englischen Schulbuch eine echte Verbesserung.

Kaufempfehlung??? Hmmmm? – eher nicht.

Beim Titel hätte ich schon stutzig werden können. „Japanisch, bitte!“??? Was soll das denn heißen?

In den ersten Kapitel war auch noch alles schön in Buchstaben.

Romaji – Japanisch ohne japanische Zeichen

Romaji nennt man das, wenn Japanisch nicht in japanischen Schriftzeichen geschrieben wird, sondern mit dem Alphabet.

Das kam mir sehr entgegen. Denn Mittlerweile hatte ich auch ein paar japanische Schulbücher für Ausländer zum Lernen geschenkt bekommen.

Damit konnte ich aber wenig anfangen. Denn ich hielt es immer noch für unnötig, wenigstens die japanische Silbenschrift aus je 50 Lauten – das Hiragana und das Katakana – zu lernen. Wozu Schreiben und Lesen lernen? Ich will mich unterhalten können!!!

Zum „Japanisch, bitte!“ sagte ich irgendwann „Nein, danke!“ oder frei übersetzt „Sayonara!“. Die Dialoge gingen mir schrecklich auf die Nerven. Und irgendwann fingen die im Buch auch an mit den japanischen Schriftzeichen.

Aber auch, weil ich ein Jahr lang so gut wie gar kein Deutsch mehr gesprochen hatte. Da fiel es mir unglaublich schwer, mit einem deutschen Arbeitsbuch zu arbeiten. Hört sich blöd an, aber ich übersetzte Vieles erst mal ins Englische.

Merke:

Früher oder später kommst du um die Schrift nicht herum, wenn du Japanisch lernen möchtest. Weil du ohne Zeichen mit den guten Lehrbüchern nichts anfangen kannst. Aus gutem Grund!

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Fehler Nummer 3 – Sätze auswendig lernen

Von einer japanischen Unterhaltung im täglichen Leben war ich noch weit entfernt.

Aber immerhin lernte ich endlich ein wenig Grammatik, konnte schon die Vergangenheitsform und die negative Form von Verben und Adjektiven bilden.

Es war einfacher, als ich zunächst angenommen hatte.

Ich konnte anderen sogar schon recht flüssig erzählen: „Ich bin Daniela. Ich komme nicht aus Amerika. Ich komme aus Deutschland. Ich bin vor 2 Monaten nach Japan gekommen.“

Was die Japaner darauf antworteten?
Keine Ahnung. Ich habe kein Wort verstanden. Das war so frustrierend!

Was machte es da noch für einen Sinn zu sprechen, wenn ich die Japaner eh nicht verstehen konnte???

Merke:

Sätze auswendig lernen hilft, um ein Gespräch zu starten. Aber ein Gespräch besteht leider aus Fragen, Antworten, Gegenfragen und Antworten. Blöd wenn man schon die erste Frage nicht versteht. Da kann man dann nur noch Antworten: „Ich verstehe leider nix. Können wir vielleicht auf Englisch weiterquatschen?“.

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Fehler Nummer 4 – Zu schnell lernen

So viele Stunden am Tag verbrachte ich nun mit dem Lernen und besuchte einmal die Woche einen Volkshochschulkurs.

Eine Voraussetzung für die Teilnahme an dem Kurs war allerdings, die 100 Zeichen der Silbenlautschriften Hiragana und Katakana zu beherrschen. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich doch endlich mit der Schrift auseinander zu setzen.

Erste Erfolge

Und auch das war einfacher als ich zunächst angenommen hatte.

Es machte sogar richtig Spaß.

Denn endlich hatte ich meine kleinen Erfolgserlebnisse, wenn ich wie ein Kind, das gerade Lesen lernt, meine ersten Wörter las:

コンピュータ

Ko……..n……pi….juuuuuu……..ta

Konpyuuta??? Konpyuuta… Konpyuta!!!

Computer!!!

Ich besorgte mir einen Stapel japanischer Märchenbücher für Kinder und auch wenn ich nur wenig verstand – ich konnte Japanisch lesen!

Irre stolz war ich. So hatte ich meine neue Leidenschaft für die japanische Schrift entdeckt.

Sogar die komplizierten Schriftzeichen aus China – Kanji – machten mir nun keine Angst mehr.

„Wenn das so einfach ist, dann haue ich jetzt rein, lerne jeden Tag 20 Kanjis und kann schon nach einem Monat 600 Kanjis.“ Theoretisch: ja.

Aber praktisch: Nein!. Ich hatte da etwas nicht ganz bedacht. Denn so ein gelerntes Kanji möchte täglich wiederholt und dann natürlich auch gerne noch anwendet werden. Bei 20 erstmal kein Problem. Aber hast du schon mal 600 Kanjis wiederholt?

Nebenbei lernt man ja auch noch Grammatik, Lesen und Sprechen.

Merke:

Weniger ist manchmal mehr. Beginnt man mit den Kanjis, die einem tagein tagaus begegnen und die auch regelmäßig in Textbüchern vorkommen, kommt die Routine ganz von alleine. Im Kontext verwendete Kanjis sind wesentlich einfacher zu lernen, als mit Karte oder Apps einfach nur die Zeichen stumpf auswendig zu lernen.

die 7 größten Fehler beim Japanisch lernen- Kanji Tabelle und Schreibhefte

Bald machte sich einer der schlimmsten Fehler beim Erlernen einer Sprache bei mir bemerkbar:

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Fehler Nummer 5 – Perfekt sein wollen

Da ich neben Lesen und Schreiben auch noch japanische Grammatik in der VHS lernte, hatte ich jetzt ständig Aha-Erlebnisse.

Plötzlich fielen mir die vielen Fehler auf, die ich in der Vergangenheit gemacht hatte.

Jetzt wusste ich endlich, wie es richtig heißen musste.

Ich musste nur ein wenig überlegen. Ein wenig länger… ein wenig zu lang!

Dann war ich mir plötzlich doch nicht mehr so sicher. Bevor ich es wieder falsch und mich damit „zum Deppen machte“ sagte ich lieber gar nichts mehr.

Diese Angst vor Fehlern ist so dumm!

Diese Idee – Ich lern‘ das jetzt erst mal, bis ich perfekt bin, und dann lege ich los.

In Wahrheit hielt ich mich damit selbst vom Sprechen ab.

„Wenn ich jetzt richtig viel lerne, da wird es mir doch möglich sein, bald perfekt sprechen zu können?“ Das dachte ich nach nur 5 Monaten!!!

Was für ein Quatsch!

Ich ging erstmal für 3 Monate nach Deutschland und hatte bei meiner Rückkehr die Hälfte wieder vergessen – das mit dem Perfekt-sprechen-wollen würde sich also noch eine Weile hinziehen.

Merke:

Leg deinen Perfektionismus ab. Sofort! Fehler machen ist unglaublich wichtig. Nur so kann man besser werden. Wie heißt es doch so schön?

„Better done than perfekt!“

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Und schon tappte ich in eine weiter Falle, die du vielleicht kennst:

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Fehler Nummer 6 – Der Vergleich mit Anderen

Ich fing an, mich mit anderen Ausländern zu vergleichen.

Und alle sprachen sie so viel besser als ich.

Meine beste Freundin kommt aus Nepal. Sie war zur gleichen Zeit nach Japan gekommen wie ich und ging mit mir in die Klasse für Anfänger. Sie sprach aber schon irre gut. Sie konnte sehr schnell sprechen und es hörte sich in meinen Ohren perfekt an. Was ich damals nicht wusste:

  • Mit ihrem japanischer Mann konnte sie sich nur auf japanisch unterhalten. Denn sie selbst konnte kein Englisch. Sie musste deshalb jeden Tag Japanisch sprechen
  • Nepali ist eine sehr schnelle Sprache. Sie war einfach gewohnt, schnell zu sprechen.
  • Ihr Japanisch war schnell, aber voller Fehler und Japaner verstanden oft kein Wort.

Aber wie hätte ich das wissen sollen? Wir sprachen ja nur gebrochen Japanisch miteinander!

Ein anderer Freund aus Amerika sprach wirklich hervorragend Japanisch. Er war erst ein Jahr in Japan. Konnte sogar schon flüssig Lesen und Schreiben.
Später erfuhr ich, dass er 6 Jahre in den Staaten Japanisch studiert hatte.

Die Standardfrage unter Ausländern ist: „Wie lange bist du schon in Japan?“ und sofort hörte ich genauer auf das Japanisch meines Gegenübers, nur um mich damit zu vergleichen.

Geholfen hat es mir nicht!

Merke:

Statt dich mit anderen zu vergleichen, vergleiche dich lieber mit dir von einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Deine Fortschritte sind unglaublich! Das ist nicht nur wesentlich motivierender, du hast auch allen Grund, richtig stolz zu sein – auf dich!

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Fehler Nummer 7 – Englisch statt Japanisch

Wenn ich heute zurückdenke, dann habe ich doch einiges falsch gemacht.

Dabei hätte ich so einfach mit Daisuke Japanisch sprechen können. Er hätte mich korrigieren können und ich hätte mir um dumme Fehler keine Sorgen machen müssen.

Aber wir haben uns auf Englisch kennengelernt. Unsere Beziehungssprache war Englisch. Es war unglaublich schwer, die Sprache zu wechseln. Das fühlte sich an, als hätte man plötzlich einen neuen Menschen vor sich.

Erst viel später, als ich mich besser im Japanischen ausdrücken konnte, haben wir angefangen, zwischen den Sprachen zu wechseln.

Seit wir in Deutschland leben, haben wir beschlossen auch Deutsch miteinander zu reden. Selten sprechen wir nur noch Japanisch und Englisch so gut wie gar nicht mehr miteinander. Das hilft meinem Mann bei seinen Fortschritten in Deutsch sehr.

Gerade am Anfang, als ich als Englisch-Lehrerin in Japan  gearbeitet habe, wurde mein Japanisch bei der Arbeit nicht gefördert – im Gegenteil: Japanisch war nicht erwünscht. Das hat mir das Lernen nicht unbedingt einfacher gemacht.

Viele meiner Freunde wollten unbedingt ihr Englisch verbessern. Und ich war glücklich, dabei helfen zu können. So gab es Tage, an denen ich kaum Japanisch sprach. Obwohl ich in Japan lebte.

Merke:

Mit Freunden Englisch zu sprechen kann manchmal eine Wohltat sein, hilft dir bei deinem Japanisch aber leider wenig. Frag zwischendurch einfach mal Sachen wie: „Wie sage ich das am Besten auf Japanisch?“ Deine Freunde werden sich freuen, dir auch was beibringen zu können.

Ich hab’s auch einige Male mit Tandem-Partnern versucht – eine Stunde auf Japanisch, danach eine Stunde auf Englisch. Bei mir hat es null mal wirklich funktioniert. Unsere Gespräche fanden am Ende immer in der Sprache statt. Warum? Genau kann ich es nicht erklären. Mein Hirn macht so einen Switch einfach nicht mit.

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Und plötzlich geht es wie von alleine

Ich weiß nicht, wann ich diesen einen Punkt genau erreicht habe, aber irgendwann war er plötzlich da.

Irgendwann hörte ich auf, nachzudenken. Stattdessen sprudelte es nur so aus mir heraus.

Mit Fehlern, ganz unperfekt, aber ich konnte mich unterhalten, ich konnte Vieles verstehen, was man mir erzählte. Und wenn nicht, dann fragte ich einfach nach.

Und trotzdem wollte ich weiterlernen.

Dabei stellte ich fest, wie es für mich am schnellsten und effektivsten funktionierte:

Indem ich mir Ziele setzte:

  1. Unabhängig werden in dem Land, das ich zu meiner neue Heimat gemacht hatte, um hier allein auf Reisen gehen zu können.
  2. Den JLPT (Japanese Language Profeciency Test) bestehen.
  3. Meinen Job in deinem japanischen Café mit täglichem Kundenkontakt meistern – mit Keigo, der japanische Höflichkeitssprache.

Wie ich diese Ziele erreicht habe?

In kleinen Schritten, mit guten Textbüchern, ohne den Anspruch perfekt oder besser als andere werden zu wollen und natürlich mit Fehlern, aus denen ich immer wieder lernen konnte.

Eine Liste mit praktischen Tipps, wie du Japanisch lernen kannst, habe ich schon begonnen, aber bis zur Veröffentlichung kann es noch etwas dauern.

Kommen dir einige meiner Fehler bekannt vor? Aus welchen deiner Fehler hast du gelernt? Hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar.

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14 Kommentare

  1. Liebe Daniela, ein großartiger Artikel. Ich habe sie auch fast alle gemacht und habe dadurch heute auf dem Papier stehen, dass ich seit vielen, vielen Jahren gut Japanisch sprechen könne. In Wirklichkeit aber nimmt die Sprachpraxis immer weiter ab und die Angst, Fehler zu machen, hat bei mir immer die Oberhand.
    Jetzt fühle ich mich aber richtig motiviert, auch mal wieder mehr für meine Lieblingssprache zu tun 🙂

    • Liebe Elisa,

      vielen Dank. Das mit der abnehmenden Sprachpraxis kenne ich gut.

      Schön dich motiviert zu haben. Kann ich selbst auch ganz gut brauchen.

      Liebe Grüße
      Daniela

  2. Hallo Daniela 😊
    Den Fehler des Perfektionismus habe ich leider auch begangen. Ich lerne ebenfalls im Selbststudium und stelle hohe Anforderungen. Die Kanjis wollte ich ebenfalls im Sauseschritt lernen und mit dem ersten 200 hatte es auch anfangs geklappt allerdings noch völlig unbrauchbar im Alltag und schon wurde das tägliche Wiederholen lästig. Nun arbeite ich mit japanischen Kinderbüchern wo nach und nach Kanjis hinzugefügt werden und sie prägen sich viel fester ein. Ich besitze mehrere Lernbücher und schaue zu jeder Lektion z. B Verformen, in verschiedene Bücher um die Ganzheit des Themas zu lernen. Ich habe auch eine Tandempartnerin aber wie du schon sagst, es ist manchmal etwas frustrierend denn es kommen immer im Gespräch Themen auf die ich natürlich noch nicht gelernt habe. Ich stimme dir zu dass man Geduldig sein muss und Stück für Stück lernen muss. Und wenn ich so zurück Blicke dann habe ich in 6 Monaten doch schon eine Menge erreicht😊 Es ist noch ein weiteres Weg aber der Stein wurde ins Rollen gebracht

    Liebe Grüße Daniela ✌️

    • Liebe Daniela,

      Nicht nur, dass du den selben Namen hast, deinen Kommentar hätte ich selbst auch so schreiben können. Wenn ich lese, wie weit du schon gekommen bist in 6 Monaten, ist das der Wahnsinn. Ich wünsche dir weiterhin Geduld und viel Erfolg beim Lernen. Und im nächsten Jahr lächelst du nur drüber.

      がんばってね。

      Liebe Grüße
      Daniela

  3. Liebe Daniela,
    Das war ja mal eine spannende Lernreise. Ich spreche sehr gut Japanisch und das schon bevor ich meinen Japanischen Freund kennengelernt habe. Du hast erwähnt dass es schwer war mit deinem Mann die Sprache zu wechseln. Dadurch, dass ich gut genug japanisch kann, sprechen ich und mein Freund nur auf japanisch. Das ist ja schön und gut, aber ich würde mich freuen, wenn er versuchen würde von mir auch ein wenig englisch (oder noch besser deutsch) zu lernen, damit unter anderen meine Eltern sich auch mal mit ihm unterhalten können (er will auch, aber irgendwie hapert es an der Umsetzung). Ich versuche öfter mal englisch in den Alltag einzubauen, aber im Endeffekt bleiben wir doch immer bei japanisch hängen. Hast du Tipps, wie man das besser umsetzen kann?

    Liebe Grüße
    Julia

    • Liebe Julia,

      das Problem kenne ich nur zu gut. In Japan ist es uns nicht wirklich gut gelungen auch noch mit Deutsch anzufangen. Dazu kam ja auch noch so wenig gemeinsame Freizeit. Da wote Daisuke unmöglich noch lernen. Wir haben aber so einfache Wortspiele beim Autofahren gespielt, bei dem ich das japanische Wort sagen musste und er das Deutsche.

      Super war auch immer, wenn seine Freunde ihn um die deutsche Freundin und den Gratisunterricht in Deutsch beneidet haben. Danach hat er sich dann immer vorgenommen, mehr Deutsch zu lernen.

      Aber richtig flüssig sprechen und unterhalten klappt erst seit wir auch im jeweiligen Land leben.

  4. Bei dem „nicht mit anderen vergleichen“ stimme ich nicht unbedingt zu.

    Bei meinem ersten Japanaufenthalt hatte ich in meiner mittelschweren „Japanese conversation“ Klasse zwei Chinesen. Die waren damals definitiv besser als ich. Das hat mir gehörig gestunken, weil die Chinesen es leichter haben mit dem Japanisch lernen. (Die Cheater!)

    Das war ein Ansporn besser zu werden. Und siehe da: Seit ich zu meinem zweiten Japanaufenthalt (2008; Ende 2007 JLPT 1) in Japan aufgeschlagen bin, habe ich noch keinen Chinesen getroffen, der besser Japanisch spricht als ich. Hah!

    • Gut gemacht. Ziel erreicht, würde ich sagen. Da hast du sogar Recht. Ne Competition Hölle manchmal, aber man muss sich mit den Richtigen vergleichen. Mittlerweile hat meine Freundin aus Nepal ich um Längen überholt, aber meine Aussprache ist definitiv besser 😉. N1 hört sich super an. Glückwunsch. Da bin ich leider noch weit entfernt, aber damit kann ich momentan in Deutschland gut mir leben.

      Liebe Grüße
      Daniela

  5. Hallo Daniela,

    mir sind einige dieser Fehler auch nur allzu bekannt. Ich lerne jetzt seit knapp vier Jahren Japanisch an einer Sprachschule in meiner Stadt, einmal die Woche. Anfangs war ich total begeistert, wie schnell man Neues lernt, zumal ja alle im Kurs bei Null begonnen haben und Fehler völlig selbstverständlich waren. Mit der Zeit bin ich aber irgendwie an einen Punkt gekommen, wo ich nicht mehr das Gefühl hatte, mich in der Sprache zu verbessern sondern total zu stagnieren. Das frustrierte mich sehr, zumal die Vergleiche mit den anderen Leuten in meinem Kurs mich auch irgendwie ausbremsten. Ich habe versucht, Filme, Serien und Youtube-Kanäle auf Japanisch zu schauen, aber mich frustrierte es sogar noch mehr, wenn ich rein gar nichts verstand. Ich ärgerte mich vor allem über grammatikalische Fehler, die schon Lektionen vorher behandelt wurden und die ich eigentlich nicht mehr machen „dürfte“. Und diese Kanjis…. Klarer Fall von Perfektionismusfieber. Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich dann überlegt, mit der Sprache aufzuhören, weil ich den Spaß komplett verloren hatte. Aber seitdem fehlt mir dieses Hobby ganz extrem. Dein Artikel hat mir wieder Mut gemacht mich ran zu setzen und durch das Vierteljahr Pause habe ich auch wieder gemerkt, warum ich diese Sprache ursprünglich lernen wollte: Sie ist einfach verdammt schön. Und anstatt mich so daran festzubeißen, perfekt sprechen zu können, möchte ich bei meinem nächsten Anlauf den Spaß am Sprachenlernen nicht wieder aus den Augen verlieren.

    Übrigens fand ich die Reaktionen von Freunden, Bekannten und Familie sehr interessant, als ich ihnen damals von meinem Hobby erzählte: „Was willst du denn damit?“, „Was soll denn das bringen, so eine Sprache zu können?“, „Lern doch lieber Chinesisch. Das wird die nächste Weltsprache“. Völliges Unverständnis. Irgendwie auch wieder typisch deutsch, dass immer alles, was man lernt, einen im Leben direkt weiter bringen muss.

    Mach weiter so mit deinem Blog. Ich lese ihn wirklich sehr gerne!
    Liebe Grüße
    Skadi

    • Hallo Skadi,

      Das ist aber ein schöner Kommentar von dir. Vielen lieben Dank. Ich weiß ganz genau, was du meinst, wenn es plötzlich kocht weitergeht und hätte ich nicht in Japan gelebt, dann hätte ich auch hingeschmissen. Es gab Tage, die waren so frustrierend, weil ich scheinbar alles vergessen hatte.

      Mir hat damals nur ein. Ziel geholfen, das ich mir fest vorgenommen hatte zu erreichen. Der JLPT hat mich wieder zum Lernen gebracht und Selbstvertrauen gestärkt. So gut wie vorm Test war mein Japanischen nie wieder.

      Japanisch zu lernen ist zwar recht ungewöhnlich, aber ein schönes Hobby, finde ich habe. Es macht Spaß und man lernt dadurch auch viel von der Kultur und kommt mit netten Menschen zusammen. Und wen du mal nach Japan kommst, wirst du sehen, wie viel du schon gelernt hast, auch wenn es nicht perfekt ist. Japaner denken ja immer, es ist die schwierigste Sprache der Welt und schätzen es daher sehr, wenn jemand sich bemüht Japanisch zu sprechen.
      Ganbatte.

      Daniela

  6. Hallo Daniela,

    Japanisch empfand ich als echt schwer, wobei ich zugeben muss, dass ich über Grundkenntnisse durch Volkshochschule und ein wenig, was ich vor Ort aufgeschnappt habe, noch nicht hinweg weg gekommen bin…

    Erfahrungsgemäß ist der Anfang beim Lernen einer fremden Sprache immer hart. Irgendwann macht es dann Klack und es flutscht. Wie bei Dir! 😀

    Liebe Grüße
    Barbara

  7. Liebe Daniela,
    Ich hatte das Glück keine andere Wahl zu haben beim lernen. Ich habe zwar daheim in Deutschland angefangen und hauptsächlich Vokabeln gepaukt aber sobald ich in Japan war hatte ich bei den meisten Konversationen schon keine Chance mehr auf englisch. Da musste mein kaum vorhandenes japanisch her halten.
    Lustig finde ich dass genau das meinen sonst immer präsenten Perfektionismus und meine Angst vor Fehlern die ich sonst nur allzu gut kenne einfach weggefegt hat. Ich habe alles an Vokabeln und Grammatik zusammengekratzt was ich hatte und täglich mehr gelernt. Habe immer wieder japanisch gesprochen auch wenn ich anfangs nicht mehr sagen konnte als „kore wa nan desuka?“ und dann nichtmal die Antwort verstanden habe (naja bis auf wortfetzen die manchmal doch hilfreich waren, wie „Tori niku“ in einer 5 minütigen Antwort ;D)
    Aber dieser zwang war wirklich ein Segen für mich. Nach nichtmal 5 Monaten konnte ich mich dann wenigstens genug verständigen um nach Richtungen, Preisen, bahnverbindungen und vielem weiteren zu fragen oder um essen zu bestellen. Selbstverständlich ist nichts davon auch nur nah an perfekt, aber es reichte und ich war wirklich stolz auf mich selbst es so weit geschafft zu haben.
    Dein Artikel erinnert mich dennoch sehr an mich in Deutschland, denn beinahe alles trifft normalerweise auf mich zu. Bis hin zu „ich will nicht schreiben sondern sprechen können“ und in Japan hab ichs dann bereut. Ich konnte dann zwar hiragana aber kam damit meist auch nicht weit („a…irgendwas irgendwas irgendwas..
    kudasai“ war dann wie ich Schilder gelesen habe)

    Liebe Grüße,
    Lisa

    • Liebe Lisa,

      Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich weiß sehr gut, was du meinst. Japan und Japaner hwlfen einem doch sehr japanisch einfach anzuwenden. Ich habe ne Weile gebraucht, um dahin zu kommen, wo du gleich am Anfang warst. Vielleicht, weil ich mich natürlich mit Daisuke immer auf Englisch unterhalten habe. Irgendwie habe ich auch lange gebraucht meine Reise endgültig in Japan zu beenden. Wir hatren anfangs nicht vor, 6 Jahre zu bleiben, sondern wollten gerne wieder auf Reisen gehen.

      Ich wünsche dir viel Spaß beim weiterlernen, auch wenn es in Deutschland sehr viel schwerer ist.

      Liebe Grüße Daniela

  8. Hallo Daniela,
    jetzt habe ich mir endlich Zeit genommen um mir diesen Artikel nochmals durchzulesen. Wie immer klasse geschrieben. Ich habe Mitte Januar in einem Intensivkurs einer Sprachenschule begonnen, der Sprache etwas näher zu kommen.
    Intensiv heisst hier 2x pro Woche 90 Minuten.
    So holterdipolter wie ich mich angemeldet habe, dachte ich es geht nur um Konversation. Doch schon in der ersten Stunde standen die ersten 10 Hiragana auf dem Plan! Ging leichter als geglaubt.
    Nun. Nach 3 Wochen beherrsche ich sie sicher und freue mich wenn ich etwas lesen kann. Als nächstes werde ich mir die Katakana vornehmen.
    Allerdings ist unser Lehrer zwar ein nativ speaker – doch er kann weder vermitteln noch richtig deutsch sprechen.
    Wie auch immer.
    Weswegen ich so viel schreibe:
    Ich habe diese Buchreihe: „Japanese from Zero“ für mich entdeckt. Die Videos auf der entsprechenden Website (in englisch) sind grandios. Kurz und trotzdem sehr informativ – außerdem übersichtlich. Auch werden einem nebenbei mehr umgangssprachliche Redewendungen beigebracht und nicht die starren Schulsätze. Vielleicht magst Du dieses Buch in Deine Empfehlungen mit aufnehmen.

    Liebe Grüße Sylwia

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