Der japanische KitKat Wahnsinn

Kitikat aus Japan. Bild der Doppelschokowaffel | Nipponinsider

Ich weiß gar nicht, wie ich dir das jetzt sagen soll…

Japanisches KitKat.

Sicher hast du schon darauf gewartet.

Welche abgefahrenen Sorten jetzt wohl kommen?

Äääämmm. Nuuun jaaaaa…

Ich sag’s mal so:

Wir sind da in den letzten Jahren schon ein kleines Stück vorangekommen. Es wird jetzt langsam exotischer. Aber da ist noch irre viel Luft nach oben.

Aber warum eigentlich KitKat aus Japan?

Erst in den letzten Jahren ist ein regelrechter KitKat Boom in Japan und besonders bei Ausländern entstanden.

Der berühmt-berüchtigte Schweizer Großkonzern Nestlé hat das schnell erkannt und sich bei der Vermarktung und Kreativität von ausgefallenen Sorten in Japan einiges einfallen lassen.

Während meiner Zeit in Japan 2003 bis 2009 gab es auch schon ein paar abgefahrene Sorten: Cheesecake, Custard Pudding, Erdbeere, Kirschblüten, grüner Tee und KitKat mit Azukibohnen. Aber der Boom fing damals gerade erst an.

Meine Schwiegermutter hat schon mitbekommen, dass KitKat aus Japan im Ausland etwas ganz Besonderes ist. Deshalb dachte sie lange auch, dass die Doppelschokowaffel eine japanische Süßigkeit sei.

Klar schickte sie uns deshalb auch japanischer Kitkat.

Sie hatte da nur ein Problem: Die leckerste Sorte finden. Denn selbst mag sie Schokolade nicht besonders.

Die Auswahl meiner Schwiegermutter

Es ist wirklich rührend, wie sie sich um die Auswahl für uns immer so lange Gedanken macht.

Bei der großen Vielfalt an Geschmacksrichtungen will sie ja sicher gehen, unseren Geschmack zu treffen.

Mit dem Klassiker kann man ja eigentlich wenig verkehrt machen, dachte sie sich am Ende wohl und so landete die rote Packung im Einkaufswagen und schließlich im Paket für uns:

Vollmilchschokolade!

Damit waren wir wahrscheinlich lange Zeit die Wenigen in Deutschland, die die einzige, in Deutschland erhältliche Sorte KitKat des Schweizer Herstellers aus Japan bezogen.

Ich brachte es nicht übers Herz, sie darüber aufzuklären, dass es die auch bei uns gibt. Daisuke frage irgendwann mal vorsichtig nach, ob sie uns auch mal andere Sorten schicken könnte.

Seitdem gibt es etwas Abwechslung bei den KitKats aus Japan.

Die Vollmilchwaffeln sind mittlerweile seltener geworden.

Stattdessen gibt es für uns die オトナの甘さ • Otona no Amasa Süßes für Erwachsene, mit dunkler Zartbitterschokolade. Nicht sehr ausgefallen.

Aber hey, der Kakao  ist UTZ-Zertifiziert (was auch immer das zu bedeuten hat?).

Die sind zwar weniger aufregend, wie KitKat mit Sake oder KitKat, die man im Ofen zum Schmelzen bringen kann, aber immerhin kann man die dunkle Schokolade hier in Deutschland nur als Limited Edition bekommen – habe ich mir sagen lassen.

Bei der zweiten Sorte, die meine Schwiegermutter gern für uns kauft, hat sie die japanische Tradition im Sinn.

Außerdem gehört die zu den beliebtesten Sorten bei den Japanern: Kitkat mit Matcha, mit grünem Tee.

Ist mittlerweile auch bei uns in Deutschland total beliebt und in gut sortierten Asialäden zu finden.

Und leider so gar nicht mein Geschmack.

Wenn es denn schon Tee in Schokolade sein soll, warum nicht Hojicha oder Kocha??? Oder klassisch Japanisches, wie Yuzu KitKat oder Kinako KitKat!

Aber am Ende ist alles halb so wild. Wir haben KitKat schließlich nur aus einem einzigen Grund gerne zuhause: zum Verschenken!

Kitkat aus Japan. Bild von zwei Riegeln in Verpackung | Nipponinsider

✎ Schon gewusst?

🍫  2010 geriet Nestlé öffentlich in die Kritik, da für KitKat Palmöl eingesetzt wird, welches auf gerodeten Regenwaldflächen angebaut wird. Nur ein Skandal unter vielen.*

🍫 Kit Kats in Japan hat es zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag geschafft.

🍫 KitKat ist seit 1975 auf dem Deutschen Markt erhältlich.

🍫 Der japanische Begriff Kitto Kattsu きっと勝つ bedeutet „Du wirst mit Sicherheit gewinnen! / Du schaffst das sicherlich!“ und ist, neben des Marketings, einer der Gründe, warum sich KitKat in Japan so gut verkauft. Damit ist der Riegel – ohne es so direkt geplant zu haben – in Japan ein Glücksbringer für alle, denen eine Prüfung bevorsteht.

🍫 2009 hat eine Marketing Kampagne zusammen mit Japan Post den Schokoriegel als „Grußkarte“ verkauft, welches man mit einer kleinen Botschaft an Studenten schicken konnte, um ihnen Glück bei der Aufnahmeprüfung zur Universität zu wünschen.

🍫 Noch heute gibt es auf der Packung von KitKat in Japan ein Feld, um seine Grüße an jemanden zu schreiben.

🍫 Mittlerweile hat jede Präfektur in Japan ihre eigene Sorte auf dem Markt, die es nur dort zu kaufen gibt. Das kommt den Japanern sehr entgegen, denn es gibt den Brauch des Omiyage – ein Mitbringsel aus dem Urlaub – etwas ganz Spezielles aus der Region, die man bereist hat – den Freunden, Verwandten und Kollegen mitzubringen.

🍫 Eine weitere Besonderheit von KitKat in Japan ist, dass sie nur in limitierten Editionen verkauft werden (mittlerweile schon über 300). Mit dieser cleveren Strategie kann man sowohl den Preis anheben als auch die Nachfrage noch mal zusätzlich pushen.

🍫 Die beliebteste Sorte in diesem Jahr ist die Geschmacksrichtung Miso Soup. Die beliebteste Schokolade der Deutschen 2017 ist Nougat Schokolade

🍫 Eine Mitarbeiterin von Nestlé Asia verriet mir, dass unterschiedliche Geschmacksrichtungen für den europäischen Markt vorerst nicht geben wird.

🍫 Mittlerweile helfen Blogs, Vlogs, Instagram und Co ordentlich mit beim Gratis-Marketing für KitKat und sorgen dafür, dass es wohl auch in 20 Jahren noch verrückte KitKat in Japan geben wird.


Morgen geht’s dann passend weiter mit der Zahnpflege!

Dieser Artikel gehört zu der UNBOXING KALENDER AKTION 2017 #unboxingjapan.

Hier stelle ich vom 1. bis zum 24. Dezember 2017 jeden Tag ein Teil aus dem Paket meiner Schwiegereltern aus Japan vor – Gewöhnliches und Ungewöhnliches.

Mal ehrlich. Was dachtest du spontan, als du das Bild zum allerersten Mal gesehen hast?

Das Gewinnspiel ist beendet!

Welches war deine verrückteste Süßigkeit?


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27 Kommentare

  1. Kit Kat sind leider nicht so mein Ding, wobei ich zugeben muss, sie schon lange nicht mehr probiert zu haben.
    Was ich gerne mal probieren würde, sind die weniger ausgefallenen Sorten, die für uns in Europa aber immer noch ausgefallen sind. Also in die Richtung Matcha-, Kirschblüten-, Trauben-Varianten.
    Obwohl salzig und süss grundsätzlich gut zusammenpasst, schreckt mich die Vorstellung von Miso und Schokoriegel etwas ab. Als Komponenten in einem Gericht kann ich es mir vorstellen, aber als Schokoriegel…

    LG Sarah

    • Liebe Sarah,
      das ist ja interessant. Dann liegt meine Schwiegermutter mit den etwas langweiligen Klassikern gar nicht mal so verkehrt.

      Ich mag salzige Schokolade total gerne, aber bei der Miso Suppen KitKat versagt meine Vorstellungskraft komplett.

  2. Ich persönlich finde ja, die werden total überhyped. Mir sind da herzhafte Senbei, oder Produkte mit Azukibohnenpaste viel lieber.

    • Hallo Tenshin,
      ich bin da ganz deiner Meinung. Aber vielleicht, weil ich süßes nicht so gerne esse (mal abgesehen von Lebkuchen und gebrannte Mandeln zur Weihnachtszeit).

  3. Aaah, deswegen also die vielen Bilder von grünem KitKat im Internet 😀

    Bisher hatte ich zwar noch keine Möglichkeit, verschiedene Sorten zu probieren, aber ich bin ein Fan der einfachen Vollmilch-Version 😉

    Eigentlich eine tolle Sache, die als „Glücksbringer“ zu verschenken. Wenn es nicht so gut lief, wie erhofft, hat man wenigstens noch die Schokolade zum Trösten ^^

    • Hallo Chris,
      noch ein Matcha-KitKat-Fan? Dann macht meine Schwiegermutter ja gar nicht so viel falsch 😉

  4. Ich liebe KitKat aus Japan bei meiner letzten Reise habe och einen ganzen Koffer voll mitgenommen. KitKat Erdbeer,Himbeere, cheescake, sake, Wasabi, Melone und apfel. Der Zoll in Deutschland muss auch gedacht haben ich bin bescheuert:D

  5. Ich fand KitKat Sakura (ich bin mir unsicher ob es Matcha Sakura war oder nur Sakura) sehr lecker 🙂
    und schade das in vielen produkten Palmöl drin ist :/

    Verrückteste Süßigkeit?
    ich weiß nicht wie es heißt, aber ein bekannter war (ich glaube das war so 2010 rum) in China und hat Süßigkeiten mitgebracht, die waren sehr interessant xD

    • Hallo Mandy,
      Chinesische Süßigkeiten. Alles mit Schokolade, Sa habe ich keine guten Erfahrungen. Aber das ist schon ewig her.

  6. Find ich toll, dass du auf die Skandale von Nestle hinweist. Ich mag Kit Kat eigentlich, aber ich kaufe es schon aus Prinzip nicht mehr. Eben weil Nestle so ein Verbrecherverein ist. Aber interessant finde ich die Sorten allemal. LG

    • Liebe Atroksia,
      Ich muss gestehen, dass ich ein komplettes Boykott von Großunternehmen nicht durchziehen kann. Wüsste nicht, was ich dann noch kaufen kann.

  7. Ich finde diesen KitKat Boom in Japan merkwürdig, aber gut, da ich KitKat echt liebe 😀 Manche Sorten wie z.B. Matcha mag ich aber leider auch gar nicht. Ich habe in Ikebukuro mal diesen großen KitKat Laden gesucht, leider vergeblich (hatte leider nicht so viel Zeit an dem Tag). Nächstes mal suche ich noch mal 😀 Diese Aktion, wo man KitKat selbst machen kann /eigene Geschmacksrichtung aussuchen kann finde ich super 😀

    • hallo Joanna,
      dem neuen KitKat Laden werde ich beim nächsten Besuch auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Da möchte ich gerne mit eigenen Augen sehen.

  8. Ein Bekannter brachte mir mal Kitkat mit Matcha aus Japan mit – das war leider nicht mein Fall :-S

  9. Hm, die verschiedenen Sorten schmecken dann auch nicht künstlich/ chemisch? Die einzigen Sorten hier die ich mal getestet hatte waren mit Karamell, Schwarze Schokolade und die weisse Version. Karamell und Schwarz war ok, die Weisse nicht, Der Rest von der Packung wanderte in den Müll. Daher würde ich nicht alles probieren wollen.
    Wie groß sind den diese Packungen im Vergleich zu den dt. Versionen?

    • Hallo Heiko,
      ich finde schon, dass die z.T. etwas künstlich schmecken.
      Es gibt die in Japan in einer Tüte: Eine Waffel, die man in der Mitte teile und zwei Sticks raus machen kann – einzeln verpackt. Oder eine kleine Pappschachtel, da sind dann zwei von den Doppelwaffeln drin, also insgesamt 4 Sticks.
      KitKat waren ursprünglich ja mal 5-Finger-Sticks, scheint es aber nicht mehr zu geben.

      Weiß jetzt gerade gar nicht, wie die deutschen sind…?

      LG Daniela

  10. Liebe Daniela,

    ich bin ein großer Fan japanischer Kit Kat Sorten. Ich habe schon fast alles probiert: mit Sake, für den Backofen zum backen, Wasabigeschmack …
    Meine Lieblingssorte ist Adzuki-Bean Sandwich. Ich finde es aber schade, dass so viele Sorten mit weißer Schokolade produziert werden. Mir schmecken nämlich die Sorten mit zartherber Schokolade am besten.

    Liebe Grüße,
    Sarah

    • Hallo Sarah,
      bin da ganz deiner Meinung. Weiße Schokolade muss nicht sein, die ist mir zu süß.

      LG Daniela

  11. Yamini Zouren

    Wow, von den „Backed Kitkat“ hatte ich noch nicht gehört.
    Aber ich freu mich in japan schon total darauf, die Sorten zu probieren *_*

    Normalerweise boykottiere ich Nestel ja, aber in Japan muss ich einfach eine Ausnahme machen TT-TT

    • Liebe Yamini,
      Viel Spaß beim Entdecken neuer Sorten in Japan. Gib mal Bescheid, welche dein absoluter Favorite war.

      LG
      Daniela

  12. Die jap KitKat hatte ich auch gesehen. Nur überleben die bei mir nicht allzu lange, erst recht nicht den Flug. Die Versuchung ist dann doch zu groß.

  13. Hi,

    Inzwischen konnte ich mich durch 14 verschiedene Sorten probieren und schreibe mir zu jedem KitKat eine Notiz in meinen Blog, damit ich später vergleichen kann (https://nasch-und-bentoblog.blogspot.com/search/label/KitKat).

    Mein Favorit ist bisher immer noch die Himbeere. 🙂 Eher simpel, aber sehr lecker.
    Danach folgt die Baked KitKat Version Eiscreme (bisher noch keine andere Baked-Version probieren) und die Everyday Luxury-Reihe, bei der es zum Glück eine Zartbitter, eine Weiße und eine Matcha-Sorte gibt (also für jeden etwas).

    Überhaupt nicht gut fande ich die Sorten Wasabi(zu gemüsig) und Apfel (viel zu künstlich).

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