Reisen in der Tohoku Region | Ein Überblick

Tohoku - einzigartiges Japan. Bild vom Okama Krater-See / Zao-San | Nipponinsider Japanblog

Wenn ich nach der schönsten Region in Japan gefragt werde, muss ich nicht lange überlegen:

Der Norden Japans – TOHOKU!

Mir ist die nördliche Region ganz besonders an Herz gewachsen. Nicht nur, weil ich hier gelebt habe.

In den 6 Jahren während meiner Zeit in Japan bin ich in Tohoku viel herum gekommen.

Bin an bekannten Orten gewesen, aber auch in unbekannten Dörfern hängen geblieben. Die Namen kenne ich bis heute nicht.

Abgespeichert habe ich das in meinem Hirn deshalb als „da-wo-uns-die-alt-Frau-eine-Tüte Äpfel-geschenkt-hat“ oder „Da-wo-wir-bei-Minus-8-Grad-im-Auto-geschlafen-haben“. Wird dir bei der Google-Suche aber nicht viel bringen!

Von Listen wie Diese-Orte-solltest-du-unbedingt-gesehen-habe halte ich eh nicht viel!

Einen Ort zu bereisen ist etwas sehr Subjektives, wo das eigene Gefühl und die eigene Stimmung immer mitschwingt. Auch hat jeder andere Vorlieben und Geschmäcker.

Und deshalb möchte ich dir hier erstmal einen Überblick verschaffen.

Denn vielleicht kennst du Tohoku noch gar nicht!

Und wie kannst du etwas mögen, von dem du kaum gehört hast – mal abgesehen von Erdbeben, Tsunami und Atomkraftwerk?

Japanerinnen und Japaner haben den Nordosten schon lange als beliebtes Reiseziel für sich entdeckt. Warum? Das möchte ich dir hier erzählen.

Inhaltsverzeichnis

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handgezeichnete Japan-Karte mit Tohokuin Pink | Nipponinsider Japanblog

©2017 Nipponinsider | Die Nördliche Region Tohoku auf der Hauptinsel

Wissenswertes zur Region

Richtigerweise wird Tohoku mit einem langen o am Anfang gesprochen. Daher wird es im allgemeinen auch mit einem Strich über dem o geschrieben: Tōhoku.

東北 – was bedeutet das?

東 – とう – tou = der Osten
Das Zeichen findet sich auch im Name Tōkyo • 東京, der östlichen Hauptstadt.

北 – ほく– hoku = der Norden
Dieses Schriftzeichen wird auch verwendet bei der nördlichen Präfektur am Meer: Hokkaido • 北海道. (Nur die Lesung ist hier etwas anders.)

Zahlen und Fakten zur Region

Tohoku ist 66.890 km² groß und mit etwa 9 Millionen Menschen nur dünn besiedelt.

Die Tohoku-Region liegt ganz im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu – an gleich zwei Meeren: die Westküste am Japanischen Meer und die Ostküste am Pazifik.

Der mittlere Teil ist recht gebirgig.

Berge, Wälder, Vulkane, Onsen, Küsten und viel Natur. Das ist Tohoku!!!

Haupteinnahmequellen der Region sind der Fischfang und die Landwirtschaft.

Was genau macht Tohoku so einzigartig? So anders? Das verrate ich dir HIER!

Aus wie vielen Präfekturen* setzt sich Tohoku zusammen?

Während meiner Zeit in Japan hatte ich das Glück, ein paar Reisebroschüren für Tohoku und Fukushima schreiben oder übersetzen zu dürfen. Dabei habe ich mich immer gewundert, dass auch die Präfektur Niigata mit aufgeführt werden sollte.

Offiziell gehört Niigata nicht zu Tohoku, wird aber gerne in Reiseführern dazugezählt. Bei mir kommt Niigata ein anderes Mal dran.

* Eine Präfektur ist ein Verwaltungsgebiet, ähnlich wie die Einteilung in Bundesländer oder Kantone.

Handgezeichnete Karte mit den 6 Präfekturen der Tohoku Region | Nipponinsider Japanblog

©2017 Nipponinsider | Die 6 Präfekturen im Überblick

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Bild von der nördlichen Spitze der Hauptinsel Japans Aomori mit Leuchtturm und Blick aufs Meer | Nipponinsider Japanblog

©Nipponinsider | an der nördlichen Spitze der Präfektur AOMORI

Aomori • 青森

Verwaltungssitz: Aomori Stadt • 青森
Einwohner (2017): 1,28 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 9645 km²

Meine Lieblingspräfektur, die mich auf ganz besondere Art verzaubert hat.

Der Mix aus Natur und interessanten Städten hat es in sich:
Städte wie Hirosaki oder Aomori mit Parks und Museen, die rauhen Küsten, Seen und zauberhaften Wälder – Shirakami Sanchi ist seit 1993 sogar UNESCO-Weltnaturerbe.

Das Essen ist eine Wucht – viel Gutes aus dem Meer gibt es hier.

Und Äpfel. Ganz viele Äpfel.

Recht unspektakulär ist es hier eigentlich. Und dann begegnen einem doch wieder so abgefahrene Geschichten und Orte, wo ich mir die Augen reiben muss, z.B. am Grab von Jesus. Ja, genau. Jesus Christus soll hier gelebt haben. Da hat sich Jesus mit Aomori wirklich ein schönes Fleckchen auf der Erde ausgesucht!

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Sonnenuntergang am japanischen Meer in Akita | Nipponinsider Japanblog

©Nipponinsider | Sonnenuntergang im japanischen Meer in AKITA

Akita • 秋田

Verwaltungssitz: Akita Stadt • 秋田市
Einwohner (2017): knapp 1 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 11.637 km²

Weil eine gute Freundin von mir ist hier aufgewachsen ist, kannte ich die Präfektur lange nur aus ihren Erzählungen: lange harte Winter in der Einöde und die schönsten Onsen des Landes.

Eine Reise hierher war deshalb Pflicht.

Akitas heiße Quellen sind wirklich Entspannung pur. Dazu die traumhafte Küsten mit tollen Sonnenuntergängen.

Bekannt im ganzen Land ist die alte Samurai Stadt Kakunodate • 角館.
Hier kann man locker einen ganzen Tag einfach so „verdrödeln“, sich ausgiebig in den Häusern der Samurai umsehen und sich in den Gärten in eine andere Welt träumen.

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Der Vulkan Iwate-San in Iwate

Iwate-San – Wahrzeichen und Namensgeber der Präfektur

Iwate • 岩手

Verwaltungssitz: Morioka • 盛岡
Einwohner (2017): knapp 1,26 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 15.275 km²

Mit Iwate verbinde ich vor allem zerklüftete Küsten, Berge, Onsen und viele Nationalparks.

Im Herbst ist die Landschaft einfach nur bezaubernd.

Iwates Wahrzeichen ist der gleichnamige 2038 m hohe Vulkan Iwate-San.

Ein wahrer Touristenmagnet ist der kleine Ort Tono • 遠野 im Kitakami-Bergland am Kitakami Fluß. Jedes Kind kennt die Geschichte aus Tono, einer volkstümlichen Legende um den kleinen grünen Wassergeist Kappa.

In ganz Japan begegnet man Kappa – allerdings als Kappa Maki, dem gerollte Sushi mit Gurkenfüllung.

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Felsen an der Küste von Matsushima in Miyagi | Nipponinder Japanblog

©Nipponinsider | Matsushima

Miyagi • 宮城

Verwaltungssitz: Sendai • 仙台
Einwohner (2017): rund 2,32 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 7287 km²

Die am dichtesten besiedelte Präfektur Tohokus ist Miyagi und mit Sendai gleichzeitig das offizielle Zentrum der Region. Hier finden sich alle wichtigen Konsulate und die größte Universität des Nordens, die Tohoku-Univerity.

Sendai belegt mit knapp über 1 Millionen Einwohner Platz 12 der größten Städte Japans.

Zum Einkaufen und Window-Shopping sind wir eigentlich immer nach Sendai und nicht nach Tokyo, weil es einfach übersichtlicher ist und man auch noch nebenbei ein paar Tempel besichtigen oder Berge besteigen kann.

Auch ist es von Fukushima aus wesentlich günstiger, für einen Tag nach Sendai zu fahren (mit dem Bus 500 Yen pro Strecke), statt den teuren Shinkansen nach Tokyo zu besteigen (9.000 Yen pro Weg).

Nicht weit von Sendai (25 km / 24 Minuten mit dem Regionalzug für 410 Yen) liegt die Hauptattraktion von Miyagi: Die Matsushima Bucht. Sie zählt zu den 3 schönsten Landschaften Japans.

In Kesennuma, nahe der Grenze zu Iwate Präfektur, hab ich die beste Nudelsuppe meines Lebens gegessen: Kesennuma Ramen. Den Ort hat der Tsunami 2011 ziemlich arg zerstört.

Mein persönliches Highlight liegt allerdings etwas mehr im Landesinnere auf der Grenze zu Yamagata: Die Zao Region mit dem wunderschönen Okama Krater See auf dem 1841 m hohen Zao-San.

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Grenze zwischen Miyagi und Yamagata mit Blick auf den Okama-Kratersee | Nipponinsider Japanblog

©Nipponinsider | Grenze zwischen Miyagi und Yamagata – Zao-San

Yamagata • 山形

Verwaltungssitz: Yamagata Stadt • 山形市
Einwohner (2017): knapp 1,1 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 9325 km²

Das Zao Gebirge bildet die natürliche Grenze zwischen Miyagi im Osten und Yamagata im Westen.

Aber auch Berge wie Gassan, Kaminoyama oder Asahidake haben es mir angetan. Man muss die nicht alle gleich besteigen. Eine Fahrt mit dem Auto oder mit dem Zug ist an sich schon spektakulär.

Der magische Ort Yamadera, eine kleine Stadt mit buddhistischen Bergtempeln, liegt direkt an der JR Sensan-Linie (Bahnstrecke zwischen Sendai und Yamagata) und ist daher schon lange kein Geheimtipp mehr.

Die beiden Küstenstädte Tsuruoka und Sakata am japanischen Meer sind bei uns Yamagata-Pflichtprogramm. Nicht wegen der Städte an sich komme wir hier her, sondern nur, um Fisch zu essen. Am besten auf dem Fischmarkt.

Fisch und Meeresfrüchte hier sind wirklich frisch und unvergleichlich lecker.

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Bandai Plateau in Fukushima mit grünen Wiesen und Schneefeld | Nipponinsider Japanblog

©Nipponinsider | Das Bandai Plateau im Sommer in Fukushima

Fukushima • 福島

Verwaltungssitz: Fukushima Stadt • 福島市
Einwohner (2017): rund 1,88 Mio.
Fläche (laut Wikipedia): 13783 km²

Die zweitgrößte Präfektur Tohokus – mein Zuhause für 6 Jahre – hat einiges zu bieten.

Die Kirschblütenspots mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund sind schon etwas ganz Besonderes.

Highlight der Präfektur ist die schöne Stadt Aizu Wakamatsu mit ihrer Burg und dem historischen Altstadtkern. Auch gut mit dem Regional-Zug von Koriyama aus zu erreichen.

Ouchijuku • 大内宿 in der Minami-Aizu Region ist in ganz Japan bekannt und beliebt. In diesem kleinen Dorf stehen noch traditionell gebaute Häuser aus der Edo Periode. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt, wenn man sich die vielen Besucher einmal kurz weg denkt.

Landschaftlich besonders reizvoll ist die Bergregion zwischen Fukushima Stadt und dem Inawashiro See. Die Seightseeing-Route Bandai- Azuma-Skyline führt mit dem Auto direkt durch das Bandai Plateau. Hier sind wir oft zum Wandern rausgefahren, wenn es im Sommer in der Stadt mal wieder zu heiß wurde.

Der Azuma-Kofuji ist mit 1705 m ein Vulkan, den man leicht bezwingen kann und ein guter Startpunkt für Wanderungen zu den Fünf-farbigen-Seen, Goshiki-numa • 五色沼.

Blick in den Vulkankrater Azuma-Kofuji in Fukushima | Nipponinsider Japanblog

©Nipponinsider | Azuma-Kofuji in Fukushima

Oh Gott! Nach Fukushima???

Bei Fukushima denkt erstmal jeder: „Oh Gott. Wer will denn da hin reisen?

Nur weil die Präfektur den Namen des 2011 außer Kontrolle geratenen Atomkraftwerkes trägt, heißt das nicht, dass die gesamte Präfektur unbewohnbar geworden ist.

Ganz im Gegenteil.

Die Stadt Fukushima boomt mittlerweile. Da ist es fast unmöglich geworden, eine Wohnung zu bekommen. Denn viele aus der Küstenregion sind ins Innere des Landes gezogen, rund 70 km vom Atomkraftwerk entfernt. Dazwischen liegen dicht bewaldete Berge.

Die Radioaktivität in der Stadt ist nicht höher als in anderen japanischen* oder deutschen Großstädten. (*an manchen Tagen misst man selbst in Tokyo höhere Werte als in Fukushima Stadt!!!)

Am Ende muss das jeder für sich entscheiden.

Ich habe mich in den letzten Jahren umfassend mit dem Thema beschäftigt, finde es nicht bedenklich und habe für mich entschieden, dass ich dort auch wieder leben würde, wenn mein Mann mir morgen eröffnen würde: „Ich möchte zurück nach Hause!“.

Das ist eine Entscheidung im Leben, die jeder ganz für sich alleine treffen muss.

Reise-Hinweis für Fukushima ☢

Allerdings halte ich von Katastrophentourismus generell nicht viel. Deshalb rate ich von einem Besuch in die roten Sperrzone rund um das Atomkraftwerk Fukushima ab.

Aber ich frage mich eh, warum man dort hin möchte, wenn es doch so viele schöne andere Orte in Fukushima zu sehen gibt?!?

So lautet so auch die Warnung auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Für die Sperrzone benötigt man ohnehin eine Sondergenehmigung. Auch wird weiterhin vor einem Besuch in die grüne und gelbe Zone gewarnt.

Der Rest der Präfektur Fukushima ist für Reisen wirklich unbedenklich. Ein hohes Bergmassiv trennt die Küstenregion vom Rest der Präfektur.

Mehr Informationen gibt es hier:

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Handgezeichnete Karte von Tohoku mit Epizentrum des Erdbebens 2011 und Atomkraftwerk Fukushima | Nipponinsider Japanblog

Das Tohoku-Erdbeben 2011

2011 wurde die Küste im Nordosten besonders stark von Erdbeben und Tsunami getroffen.

Fast 16.000 Menschen sind bei dem Erdbeben ums leben gekommen und mehr als 2.500 werden noch immer vermisst. Bei dem Erdbeben sind insgesamt über 400.000 Gebäude zerstört worden.

Das Epizentrum befand sich im Meer vor der Küste Miyagis. Ganze Städte wurden dabei zerstört. Diese sind mittlerweile aber wieder aufgebaut und freuen sich über Touristen.

Um die Küstenregionen in Iwate und Miyagi zu unterstützen, kann man mittlerweile an besonderen Touren teilnehmen. Hier erzählen Einheimische von ihren Erlebnissen während des Tsunamis und stellen anschaulich dar, wie sich die Stadt nach dem Wiederaufbau verändert hat. Die Touren sind aber meistens auf Japanisch.

Zum 11. März 2011 hab ich mal diesen Artikel geschrieben:

Mein Fukushima 2011 | Teil 2: Der 11. März 2011

 

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Die vier Jahreszeiten der Tohoku Region

Alle uns bekannten Jahreszeiten sind glücklicherweise vertreten und jede hat ihren ganz eigenen Zauber:

🌸 Der Frühling

Der beginnt etwas später als in Tokyo.

Natürlich gibt es reichlich Kirschbäume. Passend zu der Golden Week, der Hauptreisezeit der Japaner Anfang Mai, steht die Kirschblüte im nördlichen Teil Tohokus in voller Blüte.

Aber auch die vielen Obstbäume blühen vom Frühling Anfang März bis hinein in den Sommer.

Hanamiyama in Fukushima - Blühende Bäume und Schneeberge im Hintergrund

Frühling in Fukushima Stadt / Hanamiyama

☀ Der Sommer

Hitze, schwüle Temperaturen und die Regenzeit machen auch vor Tohoku nicht halt.

Da die Gegend nur dünn besiedelt und mit viel schattigen Wäldern gesegnet ist, sind die Temperaturen weitaus angenehmer als in den großen engen Metropolen. Oben auf den Bergen weht ein kühler Wind und Flüsse und Seen sorgen für Abkühlung.

Abkühlung im Fluss in Tohoku

Sommer in Tohoku – Abkühlung im Fluss

🍁 Der Herbst

Der Herbst in Tohoku hat seinen ganz besonderen Zauber.

Von weit her reisen Japanerinnen und Japaner an, um sich das Farbenspiel der Blätter anzusehen. Die bunten Berghänge sind wirklich unbeschreiblich schön.

Herbstl-Landschaft in Aomori - Reise in der Tohoku Region | Nipponinsider Japanblog

Herbst in Aomori

☃ Der Winter

Zu einem echten Winter gehört auch Schnee. In einigen Teilen gibt es davon auch ordentlich. So ist es ein tolles Erlebnis, durch meterhohe Korridore aus Schnee zu fahren.

Die Skigebiete sind optimal für Anfänger und das Wetter ist oft sonnig klar mit blauem Himmel. Pistenspaß garantiert.

Skifahren im Zaogebiet / Yamagata

Skifahren in Yamagata – Zao

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8 Wege, nach / in Tohoku zu Reisen

Je nachdem, wie viel Zeit und Geld du für deine Reise hast, bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten, von Tokyo nach Tohoku zu kommen und dort zu reisen.

Die möchte ich dir hier einmal vorstellen:

1. Tohoku mit dem Flugzeug

Es gibt 9 Flughäfen. Auch wenn ich – ehrlich gesagt – niemanden kenne, der mit dem Flugzeug in die Tohoku Region reist. Dafür sind die Zugverbindungen einfach zu gut! Aber der Vollständigkeitshalber möchte ich die hier einmal erwähnen:

  • 福島空港 – Fukushima Airport: Zwischen Koriyama und Shirakawa
  • 仙台空港 – Sendai Airport: Zwischen Sendai und Shiroishi
  • 山形空港 – Yamagata Airport: Nahe der Stadt Tendo
  • 庄内空港 – Shonai Airport (japanische Webseite): kleiner Flughafen zwischen Atsumi Onsen und Sakata
  • 秋田空港 – Akita Airport: Nahe der Stadt Akita
  • いわて花巻空港 – Iwate Hanamaki Airport: Nahe der Stadt Hanamaki
  • 大館能代空港 – Odate Noshiro Airport: Bei der Stadt Odate, genau zwischen Aomori, Akita und Morioka gelegen
  • 青森空港 – Aomori Airport: Nahe der Stadt Aomori
  • 三沢空港 – Misawa Airport: Nahe der Stadt Hachinohe. Teilt sich zusammen mit der Misawa Air Base die Landebahnen und ist so unbedeutend, dass es nicht mal eine Webseite gibt!

Flüge kann man bei den 4 bekanntesten Airlines buchen:

2. Tohoku mit dem Shinkansen

Von Ueno / Tokyo kommt man relativ einfach in den Norden.

Mit dem Shinkansen Yamabiko z.B. braucht man 80 Minuten bis nach Koriyama in der Präfektur Fukushima.

Noch schneller geht es mit dem Shinkansen Tsubasa nach Fukushima Stadt in 85 Minuten oder mit dem Shinkansen Komachi bis nach Sendai in knapp 85 Minuten.

Informationen zu den einzelnen Zugverbindungen findest du am besten auf der Hyperdia-Webseite (in Englisch!!!). Ohne die wäre ich in Japan verloren gewesen.

Wer ausschließlich Tokyo und den Norden mit Zügen bereisen möchte, der sollte über den JR East Pass für die Tohoku Region nachdenken.

Anders als der reguläre JR Rail Pass, kann man den JR East Pass Tohoku Area innerhalb von 14 Tagen an 5 nicht zusammenhängenden Tagen einsetzen. Tokyo ist im Pass inklusive.

Den Pass gibt es für 20.000 Yen (Stand: Juni 2017).

Aktuelle Infos dazu findest du auf der JR-East-Webseite.

3. Tohoku mit der regionalen Bahn

Ich bin ein Freund von langsamen Reisen.

Meistens hatte ich in Japan viel Zeit, aber wenig Geld. So bin ich mit den Regionalzügen durch die Gegend getingelt. Das geht am besten mit dem Seishun 18 Ticket • 青春18きっぷ.

Für 11.800 Yen bekommst du 5 Tagestickets, die du frei verwenden kannst, allerdings nicht in den superschnellen Shinkansen, sondern nur in den langsamen JR-Regionalzügen. Mit dem Ticket können auch 5 Personen zusammen an einem Tag fahren!

Von Ueno / Tokyo nach Koriyama (Fukushima) z.B. braucht man mit den Regionalzügen etwa 4 Stunden, 2 Umstiege inklusive.

Das Seishun 18 Ticket ist nur in Japan erhältlich und nur in bestimmten Verkauftszeiträumen. Leider können die Tickets auch nur in einem bestimmten Zeitraum genutzt werden. Für 2017 sehen die wie folgt aus:

Sommer
Verkaufszeitraum: 1. Juli 2017 bis 31. August 2017
Nutzungszeitraum: 20. Juli 2017 bis 10. September 2017

Herbst
Verkaufszeitraum: 1. Dezember 2017 bis 31. Dezember 2017
Nutzungszeitraum: 10. Dezember 2017 bis 10. Januar 2018

Mehr Infos zu dem Ticket findest du HIER (auf Englisch etwas veraltet) oder aktueller auf Japanisch.

Die bekannten Spots sind mit Bahn und Bus gut erreichbar.

4. Tohoku mit dem Bus

Direkt vom Flughafen Narita fahre ich in der Regel in 5 Stunden mit dem Bus nach Fukushima (bis Koriyama sind es sogar nur 4,5 Stunden). Und das für 5000 Yen!!!

Ich nutze diesen Flughafenbus deshalb so gerne, weil ich müde vom Flug keine Lust habe, nach Tokyo zu fahren.

Ein Direktbus bis fast vor die Tür meiner Schwiegereltern ist daher optimal.

Da schlafe ich dann auch mal gerne eine Nacht im Flughafenhotel und fahre erst am nächsten Morgen mit dem Bus ausgeschlafen in die Heimat. Das ist, trotz Hotelübernachtung billiger, als mit dem Shinkansen für 12.000 Yen in etwa der gleichen Zeit zu reisen, denn die Fahrt nach Tokyo und das Umsteigen in Ueno brauchen auch ihre Zeit.

So kommt es, dass ich manchmal nach Japan reise, ohne überhaupt in Tokyo gewesen zu sein.

Eine günstige Alternative zum Bahnreisen bietet das Willer-Express-Busunternehmen.

Damit kann man auch gute Routen innerhalb Tohokus buchen, die besonders bei japanischen Studenten und mittlerweile auch bei ausländischen Low-Budget-Reisenden beliebt sind.

Willer bietet auch einen Japan Bus Pass für 3, 5 oder 7 Tage an!

Japan Bus Online hat einen speziellen Tohoku Bus Pass für 4 Tage / 10.000 Yen oder für 7 Tage / 13.000 Yen im Programm, der dich über die Autobahnen der Region ans gewünschte Ziel fährt.

5. Tohoku mit dem Auto oder Wohnmobil

Für Reisen innerhalb der Tohoku Region bevorzuge ich das Auto. Damit ist man ungebunden und kommt auch in kleine Orte und Dörfer, deren Namen man erst beim Verlassen der Ortschaft im Vorbeifahren erfährt – manchmal auch nie.

Das Entdecken auf eigene Faust finde ich beim Reisen ganz besonders spannend und macht für mich auch einen großen Teil meiner Reisen aus.

Wenn du ein wenig Zeit mitbringst, kannst du hier richtig auf Entdeckungstour gehen.

Mietwagen findest du in jeder großen Stadt.

Weil die Benutzung von Autobahnen in Japan Geld kostet, bietet sich die nur an, wer wirklich schnell von A nach B reisen muss.

Auf den Bundes- und Landstraßen hält sich der Verkehr außerhalb der Städte eigentlich immer in Grenzen.

In ganz Japan und auch in Tohoku gibt es zahlreiche Raststätten, die sogenannten Michi no Eki • 道の駅. Übersetzt  bedeutet das Straßen-Bahnhof.

Hier gibt es regionale Gerichte, Toiletten, manchmal sogar Badehäuser, Onsen oder zumindest Duschen. Das Auto oder den Campingwagen hier zu parken, um zu schlafen, ist hier absolut kein Problem.

Eine gute Übersicht über die Michi no Eki in Japan findest du auf der offiziellen Webseite (sogar in Englisch!)

6. Tohoku mit dem Schiff

Eine direkte Fährverbindung gibt es meines Wissens im Moment nur von Nagoya nach Sendai mit Taiheiyo Ferry.

Da Fähren aber weder schnell noch günstig sind, ist das nur eine Alternative für Menschen mit Eisenbahn- oder Bus-Phobie. Oder für echte Seebären!

Von Hokkaido ganz im Norden kommt man günstig mit der Auto-Fähre nach Aomori (Oma, Hachinohohe oder Aomori Stadt).

7. Tohoku mit dem Fahrrad

Empfehlen möchte ich das nur denen, die wirklich auf viele Berge und Abenteuer stehen. Die Straßen sind oft viel zu eng und kurvig.

An der Küste entlang radeln, das hielten wir mal für eine super Idee. Heute sehe ich das etwas anders und habe aus meinen Erfahrungen gelernt. Die frische Brise vom japanisch Meer war zwar angenehm, aber zu sehen gab es neben vielen Fabriken nicht allzuviel.

Irgendwann in Niigata wurde uns das dann zu gefährlich, ohne Seitenstreifen oder Radweg Auge an LKW-Reifen zu fahren und wir setzen unsere Reise im Zug weiter fort.

Es gibt auch eine geführte Radtour durch Tohoku, immer im September. Kostet allerdings 2000 USDollar!!! Infos gibt es bei Bicyle-Tours JP.

8. Tohoku zu Fuß

Geht auch! Muss man mögen!

Wenn du richtig viel Zeit hast, kannst du auch durch den Norden wandern. Danach hast du sicher eine Menge zu erzählen.


Die beliebtesten Tohoku-Routen mit der Bahn

Regionaler Zug in Tohoku

Die meisten Tohokureisenden wählen am Ende die Bahn – den Shinkansen und die regionalen Züge in Kombination.

1. Miyagi Tour:
Toyko – Sendai – Matsushima – Sendai – Tokyo

2. Fukushima & Niigata Tour:
Tokyo – Koriyama – Aizuwakamatsu – Niigata – Tokyo

3. Tochigi & Fukushima Tour:
Tokyo – Nikko – Aizuwakamatsu – Koriyama – Tokyo

4. Die große Tohoku Tour:
Tokyo – Sendai – Matsushima – Ichinoseki – Hachinohe – Aomori – Hirosaki – Goshokarawa – mit dem Bummelzug an der Küste entlang bis nach Niigata oder Nagaoka – mit dem Shinkansen zurück nach Tokyo


Weitere Links zur Tohoku-Region

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Und? Lust auf Tohoku bekommen? 


Ausblick auf zukünftige Artikel

Mit diesem Artikel starte ich zu meiner großen Tohoku-Reihe. In Zukunft werde ich dir immer mal wieder eine der Präfekturen vorstellen und dich mitnehmen ins wunderschöne Tohoku:

  • in eine Region, die sich vom Rest des Landes in diesen 7 Dingen unterscheidet
  • nach Aomori – ganz im Norden
  • nach Akita – am japanischen Meer
  • nach Iwate – am Pazifik
  • nach Miyagi – am Pazifik
  • nach Yamagata – am Japanischen Meer
  • nach Fukushima – im Süden am Pazifik
  • in den Frühling mit seinen blühenden Obstbäumen
  • in den Sommer mit seinen Festen, grünen Wäldern und erfrischenden Wasserfällen
  • in den Herbst mit seinen spektakulären Farben
  • in den Winter mit seiner einzigartigen Schneelandschaft
  • auf die schönsten Routen mit dem Auto
  • auf die besten Eisenbahnstrecken
  • zu den unterschiedlichsten Onsen
  • zu den kulinarischen Highlights des Nordens

Warst du schon einmal in Tohoku? Dann erzähle mir doch von deinen Eindrücken.

Gibt es etwas, was dich ganz besonders interessiert? Dann schreib mir in den Kommentaren und ich kann das in einem der nächsten Artikel mit aufnehmen.

Vielen Dank für’s Lesen.


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10 Kommentare

  1. Liebe Daniela,

    ein sehr schöner Artikel, der Lust auf Tohoku macht! Gerade nach Aomori oder Akita möchte ich unbedingt einmal reisen!

    Viele Grüße aus Tokio
    Tessa

    • Liebe Tessa,

      vielen Dank. Aomori bleibt mein Favorit, wenn ich mich für eine Präfektur entscheiden müsste. Auch wenn das mit dem Dialekt da wirklich eine Herausforderung für mich war!

      Einen lieben Gruß
      Daniela

  2. Hallo du Liebe,

    wir sind ja witzigerweise gerade in Tohoku unterwegs, bzw. eben gestartet.
    Stehen heute Nacht mit unserem Campervan am Lake Inawashiro auf einem Michi no eki und wollen morgen früh nochmal fix baden, bevor wir zum Mt Bandai aufbrechen. Deine Tipps kommen genau zur rechten Zeit, und vielleicht können wir nach unserer Reise noch ein paar eigene beisteuern!

    LG
    Jenny

    • Liebe Jenny,

      hört sich super an. Um eure Reise beneide ich euch ja gerade sehr.

      Ein Austausch wäre spannend. Vielleicht lieferst du kommst mir dann auch die Namen. Die folgenden Artikel werden wohl während eurer Reise nicht mehr online gehen.

      So könnt ihr super auf eigene Entdeckungstour gehen 😉

      Liebe Grüße und gute Reise
      Daniela

  3. Klasse Beitrag! Grade das „Herbst in Aomori“ Foto ist ja der hammer! Hoffentlich schaffe ich es auch nach Tohoku. Wäre ja schade wenn nicht ^_ ~

    Lg, Nao

    • Hallo Nao,

      das wäre wirklich schade. Ist vielleicht nicht das Ziel für die erste Japanreise, da wollen die meisten die klassischen Sehenswürdigkeiten besuchen. Aber wer auf Natur steht und ein etwas ruhigeres Japan, der wird im Norden nicht enttäuscht. Deshalb kann ich es auch so empfehlen!

      Liebe Grüße
      Daniela

  4. Hallo!
    Mein Name ist Michael, ich bin gerade dabei einen längeren Japanaufenthalt vorzuberieten. Freue mich auch schon sehr auf die Rundreise die ich dabei machen werde, hoffe auch dabei auf die tollen Samurai-Schwerter zu stossen da ich mir auch gerne eines davon kaufen wollen würde.

    lg Michael

    • Hallo Michael,

      ich wünsche dir ganz viel Spaß bei der Rundreise und viel Erfolg bei Finden des richtigen Schwertes. Hast du da ein bestimmtes im Auge (nicht dass ich mich in dem Metier sonderlich gut auskennen würde!)?

      Liebe Grüße
      Daniela

  5. Magdalena F.

    Hallo Daniela!

    Ich habe deine Tipps gelesen und sie werden sicherlich sehr hilfreich sein, wenn ich im August für 14 Tage zusammen mit 2 Freundinnen in Tohoku herumreisen möchte. Danke dir dafür!

    Ein paar Fragen hätte ich aber: Meine Reise endet und startet in Nagoya und ich möchte gerne auf dem Weg in den Norden einen Halt beim Fuji machen und einen in Tokio. Würdest du dir da den JR-Pass kaufen? oder zb den JEP-Pass und die vorherigen Stopps anders planen? Kann man mit dem JR-Pass eigentlich gut im Norden herum Reisen oder gibt es da Einschränkungen, wie viele Züge, die ich dort nicht nutzen kann oder nur mit Aufpreis..?

    Ich hoffe das sind nicht zu viele Fragen – schon einmal Danke für deine Zeit 🙂 LG! Leni

    • Liebe Magdalena,

      Eure Reisepläne hören sich super an.
      Wenn zusätzlich noch andere Städte hinzukommen, dann lohnt der JR Pass immer. Verbindungen in Tohoku gibt es reichlich, ohne Zuschläge. Der Shinkansen fährt die großen Städte an und alles weitere lässt sich mit den Regionalzügen erreichen, wenn es nicht zu abgelegen werden soll. Da geht es dann am bequemsten mit dem Mietwagen.

      Der JR East Pass, hast du sicher schon gesehen, funktioniert etwas anders als der herkömmliche JR Pass. Der ist an Nutzungstage gebunden (Innerhalb von 14 Tagen an 5 Tagen reisen). Das finde ich eigentlich praktischer, denn so kann man auch mal eine Weile an einem Ort bleiben und von dort aus kleine Touren in die Umgebung ohne Pass machen. Busverbindungen sind auch sehr gut und zudem günstig.

      Nagoya – Fujisan – Tokyo eine günstige Alternative zum JR Pass wären eigentlich nur Busse. Das müsste man man zeitlich berechnen, ob das sinnvoll ist. Aber Generell kann man bei weiteren Strecken mit dem JR Pass nichts falsch machen.

      Bis zum Sommer ist es ja noch eine Weile hin. Wenn du noch Fragen, speziell zu Tohoku hast, immer gerne.

      Liebe Grüße
      Daniela

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