Videospiele und Japan – hier einen Zusammenhang herzustellen, darauf wäre ich gar nicht gekommen.
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich mir gut vorstellen, dass Eli da nicht die Einzige ist, bei der das Interesse für Japan beim Zocken geweckt wurde.
Hier erfährst du, wie alles mit ihre Liebe zu „Nerdkram“ begonnen hat.
Seit 2011 lebt und arbeitet Eli in Tokyo und schreibt darüber, aber vor allem über ihre Leidenschaften für Videospiele auf ihrem Blog Life in Japan is strange.
Warum ich Japan liebe?
Das ist eine gute Frage.
Ich frage mich auch manchmal, warum ich Japan so toll finde, obwohl ich in Deutschland eine größere Wohnung, ein beheiztes Bad, Vollkornbrot mit vernünftigem Käse, weniger Arztkosten, mehr Nähe zur Familie und noch vieles mehr hätte.
Gerade wenn es mir schlecht geht, kommen solche Fragen auf.
Aber es soll hier nicht darum gehen, was in Deutschland alles besser ist, sondern was in Japan toll ist, ohne es direkt mit Deutschland zu vergleichen.
Leidenschaften
Meine Leidenschaft für japanische Videospiele entstand schon sehr früh.
Seit ich denken kann, hatten wir Dank der Leidenschaft meiner Mutter Nintendo Spielkonsolen zu Hause. Ich bin also schon mit NES, SNES und Gameboy aufgewachsen.
Anime und Manga entdeckte ich dann über Dragonball, dass damals auf RTL2 lief, für mich.
Durch diverse Opening Lieder entstand dann auch eine Leidenschaft für Visual Kei.
Visual Kei höre ich mittlerweile nicht mehr, aber meine Leidenschaft für Games ist nach wie vor vorhanden. Mittlerweile hängen Europa und Amerika ja nicht mehr hinterher was Releasedaten angeht und auch Events sind mehr geworden, in Japan ist aber immer noch mehr los.
Highlight im japanischen Alltag
Ich freue mich jedes Mal, dass ich in Japan lebe, wenn ich zur Pikachu Parade in Yokohama gehe, das Square Enix Café besuche, zu einem Video Game Konzert gehe oder einen anderen Event besuche.
Aber es sind nicht nur Events, auch im alltäglichen Leben wird man hier häufiger mit seinem Hobby konfrontiert. So war zum Beispiel letztes Jahr zum FF15 Release ein ganzer Wagon der Chuo-Bahnlinie nur mit FF15 Werbeplakaten zugepflastert und im Moment gibt es gerade an vielen Getränkeautomaten Pokémon-Gemüsesaft zu kaufen.
Auch diese kleinen Dinge machen das Leben in Japan ein bisschen spannender. Ich freue mich jedes Mal ein bisschen, wenn ich auf einer Werbetafel ein Pikachu entdecke.
Alles ganz normal hier!
Auch die Akzeptanz des Otaku-Seins ist hier größer als in Deutschland, habe ich das Gefühl.
Vor ein paar Wochen war ich beim Tokyo Dome wegen der Fullmetal Alchemist Ausstellung und bin spontan in einen Cosplay-Event hineingelaufen.
Es liefen überall Cosplayer herum, als wäre es das Normalste auf der Welt. Auch einige Fotografen mit sehr teuren Kameras und Equipment sind extra angereist und haben ca. 3000 Yen Eintritt bezahlt um die Cosplayer zu fotografieren.
Wenn ich mich jemand nach meinem Hobby fragt und ich sage Videospiele, treffe ich hier oft auf Gleichgesinnte, mit denen man direkt ein Gespräch anfangen kann. In Deutschland gibt es mittlerweile natürlich auch mehr Gamer und als ich noch ein Kind war habe ich viel mit Freunden gespielt, aber damals kam es mir so vor, dass ab einem gewissen Alter Gaming nicht mehr so wirklich akzeptiert wird.
Mittlerweile hat sich die Situation bestimmt durch Esports und Lets Plays zum Besseren gewendet, aber das ist für mich von Japan aus schwer einzuschätzen.
Weitere Vorteile von Japan
Außerdem muss ich natürlich das Merchandise erwähnen.
Als ich noch in Deutschland war, war es immer ein Akt, wenn man bestimmtes Anime oder Game Merchandise, eine CD einer japanischen Band etc. haben wollte. Natürlich gibt es vieles online zu bestellen, aber es ist teuer, der Versand ist teuer und dauert lange und man muss eventuell noch Zoll zahlen.
In Tokyo kann ich einfach in meinen Stammbuchladen am Bahnhof gehen und dort Final Fantasy und Pokémon Merchandise kaufen. Für CDs gehe ich einfach zum nächsten Towerrecords und bekomme dann zu der CD noch diverse Extras und oft ein Ticket für einen Event, wo man die Künstler treffen kann.
Aber es gibt natürlich auch andere tolle Sachen in Japan, die nichts mit dem Nerdtun zu tun haben.
Ich mag auch das japanische Essen sehr gerne, ich liebe die japanische Onsenkultur und finde auch japanische Mode spannend. Auch die jahreszeitlichen Events wie Hanami, Feuerwerksfeste und andere japanische Festivals besuche ich sehr gerne. Da es aber in meinem Blog hauptsächlich um mein Nerd-Dasein in Japan geht, habe ich mich in diesem Artikel darauf beschränkt.
Wer Blut geleckt hat, kann sich gerne auf meinem Blog Life in Japan is strange weiter umschauen. Ich berichte hauptsächlich von Gaming- und Animeevents in Japan, die ich besucht habe, schreibe aber auch Artikel über mein alltägliches Leben und habe eine Artikelreihe zur Jobsuche in Japan veröffentlicht.
Viele nerdige Grüße
Eli
Hier findest die alle bereits gesammelten Geschichten zu dem Thema
WARUM ICH JAPAN LIEBE
Ich finde den Zusammenhang sehr naheliegend, schon alleine auf Grund von Mangas, Animes und Cosplay. Ich kann es zusätzlich auch noch nachvollziehen, war ich schließlich wegen eines Spiels in der Mojave und Prim 🙂
Im ersten Moment habe ich da gar nicht dran gedacht, aber jetzt finde ich es schon nachvollziehbar. Reisen an Filmkulissen finde ich hingegen wieder irre spannend.
LG Daniela