Makoto saß in seinem kleinen Minivan auf dem Parkplatz des 7eleven, als die Erde zu beben begann.
Es war Freitag Mittag, kurz vor 15 Uhr. Morgens war er von der Stadt Fukushima aus an die Küste gefahren. Mit Blick auf das Meer hatte er sein Mittagessen ausgepackt und es sich im Auto bequem gemacht. Ein paar Dinge musste er hier noch erledigen, bevor er wieder zurück in die Stadt fahren konnte.
Ein Erdbeben ist erstmal nichts Besonderes in Japan. Es verhält sich damit ähnlich wie in Deutschland mit einem Stau am Kamener Kreuz – man kann und muss immer damit rechnen!
Dieses Beben fühlte sich nur im ersten Moment harmlos an. Statt nach ein paar Sekunden abzuschwächen, wie für gewöhnlich, wurde es stärker und schien kein Ende mehr nehmen zu wollen.
„Ich warte erstmal ab, bevor ich losgehe und mir einen Kaffee kaufe. Hier in meinem Auto unter freiem Himmel bin ich sicherer“, dachte Makoto. Es gab hier nichts, was auf ihn herabfallen konnte.
Während er auf das Ende des Bebens wartete, schrieb er seiner Frau eine kurze Nachricht mit dem Handy. „Bin ok. Alles ok bei dir in Fukushima? Scheint ein größeres Erdbeben zu sein!“
Dann hörte er im Radio die ersten Meldungen über das Epizentrum des Bebens im Meer mit einer Stärke von 8,4 Magnitude (nach japanischem Messverfahren). Das ist mehr als ein „größeres“ Erdbeben!!! .
In Japan wird die JMA-Skala zum Messen von Erdbeben verwendet. Damit wird die Erdbebenstärke in Klassen, bzw. Intensität vor Ort eingeteilt. Jeder betroffene Ort kann so eingeordnet werden in Shindo 1 bis 7. Bei uns in Deutschland war von einem Erdbeben mit der Stärke 9 (auf der Richterskala) die Rede. Der Wert sagt dann aber nichts über die tatsächliche Gefahr für einzelne Regionen aus. Wie die JMA-Skala klassifiziert wird, kannst du bei Wikipedia ganz gut nachlesen.
Im Radio wurde für die Präfektur Miyagi eine Tsunamiwarnung ausgesprochen. Noch immer bebte die Erde oder schon wieder. Das konnte Makoto nicht mehr unterscheiden. Was ihm aber auffiel, war der Himmel, der sich grau zusammenzog. Und die Krähen, die laut über seinem Kopf krächzten. Weltuntergangsstimmung.
Auch für die Küste von Fukushima warnte man vor einem Tsunami. „Erstmal abwarten. So schlimm kann es nicht werden. Die sind ja immer übervorsichtig mit ihren Warnungen.“ Wenig später kam die Warnung auch über die Lautsprecher des Ortes. Alle Menschen in der Nähe der Küste wurden aufgefordert, sich ins Landesinnere zu begeben und dort erhöhte Orte aufzusuchen.
Das Handy summte. Eine Nachricht von seiner Frau: „Mir geht es gut, aber dieses Erdbeben macht mir Angst. Sei vorsichtig, wenn du nach Hause fährst.“ Und gleich darauf noch eine Nachricht: „Tsunami hat Miyagi getroffen. Makoto – verlass die Küste!!!“ Und in dem Moment sah er das Wasser.
Es kroch langsam in seine Richtung.
Wasser kam jetzt aus verschiedenen Richtungen und Menschen liefen an ihm vorbei. Er hielt neben einer Frau mit zwei weinenden Kindern. Es gab eigentlich keine Zeit, lange stehen zu bleiben. Das Wasser rollte von hinten an ihn heran. Ohne groß zu überlegen, forderte er die Frau und andere Menschen auf, schnell bei ihm einzusteigen.
Was tatsächlich in dem Moment in seinem Kopf vorging, konnte Makoto später nicht mehr beschreiben. Alles ging sehr schnell. Im Rückspiegel seines Minivans sah er eine braune Suppe, die alles mit sich zog, was nicht fest im Boden verankert war. „Das wirkte alles so unecht. Ich hab mich wie in einem Actionfilm gefühlt: Ich im Auto mit dem Fuß auf dem Gaspedal, die Gefahr im Rücken… In Filmen fehlen allerdings Elemente wie weinende Kinder auf der Rückbank und eingeschränktes Fahren durch sich bewegenden Bodenbelag.“
Er fuhr so schnell er konnte weg von der Küste. Die Bilder in seinem Rückspiegel verfolgten ihn – nach Monaten noch.
Als er mit dem Minivan voller fremder Menschen auf einer Anhöhe anhielt und alle ausstiegen, war er nicht nur erleichtert: „Habe ich vielleicht jemanden dort zurückgelassen? Hätte ich nicht noch viel mehr Menschen mitnehmen können? Warum habe ich meine Zeit da unten mit rumsitzen vertrödelt? Warum habe ich die Situation nicht von Anfang an ernster genommen?“
Zurück in Fukushima 2011
Makoto ist ein Freund von uns, den wir im September 2011 in Fukushima wiedertreffen. Mein Mann Daisuke ist in der Stadt Fukushima geboren, hier leben seine Eltern und viele Freunde. Ich selbst habe 6 Jahre mit Daisuke hier verbracht. Im ersten Teil meiner Serie „Mein Fukushima“ erfährst du mehr darüber.
Ein halbes Jahr nach der großen Erdbebenkatastrophe haben Daisuke und ich für ein paar Tage unsere alte Heimat besucht. Wir saßen stundenlang mit Freunden zusammen und jeder erzählte uns von „seinem 3/11.“ Mir fiel auf, wie noch immer niemand richtig begreifen konnte, was geschehen war. Jeder versuchte seine Erlebnisse möglichst heiter, gelassen und witzig zu erzählen, und trotzdem spürten wir das Tragische in den Geschichten.
Makoto war unter unseren Freunden der einzige, der den Tsunami erlebt hatte. Die Stadt Fukushima liegt rund 60 km von der Küste entfernt. Hier hatte das Erdbeben die Stärke 6 (auf Japanisch Shindo 6) nach JMA-Skala. Ein solches Erdbeben hatten meine Freunde noch nie erlebt. Das komplette Strom- und Telefonnetz war zusammengebrochen, Wasser- und Gasversorgung funktionierten nicht mehr und es fuhren keine Züge. Auch einige Straßen waren unpassierbar geworden.
Während wir in Deutschland über das Fernsehen quasi an den unterschiedlichen Orten „miterlebten“, was Erdbeben und Tsunami anrichteten, hatten viele meiner Freunde noch keine Bilder von den Verwüstungen an der Küste gesehen. Sie hatten andere Sorgen. Z. B. versuchte unser Freund Yamaki, Wasser und Lebensmittel für seine Familie zu organisieren. Wasser wurde plötzlich zur Mangelware in der Stadt. Auch wartete er über eine Stunde an der Tankstelle, um sein Auto auftanken zu können. Hier erfuhr er über das Autoradio von den Problemen im 70 km entfernten Atomkraftwerk.
Am nächsten Morgen fuhr er seine schwangere Frau und seinen kleinen Sohn aus der Stadt in die Berge der Nachbar-Präfektur Yamagata. Über zwei Jahre blieben Frau und Kinder hier. Er selbst musste wenig später wieder zurück in die Stadt. Seine Eltern brauchten seine Unterstützung und er musste sich überlegen, wie er in Zukunft zwei Wohnungen finanzieren sollte. Solch eine Familientrennung waren kein Einzelfall. Ich kenne einige, die noch heute getrennt leben.
Viele verließen an diesem Samstag die Stadt, einige für kurze Zeit, andere für längere Zeit und wieder andere für immer.
Der 11. März 2011 in Deutschland
In Deutschland wurden wir von den Ereignissen überrollt. Daisuke schaute im Internet überwiegend japanisches und internationales Fernsehen. Bei mir war der Fernseher die ersten 16 Stunden ununterbrochen an. Es gab immer mehr Videos vom Tsunami, immer dramatischer wurden die Aufnahmen. Dann der Blick auf das Atomkraftwerk an der Küste, wie es vom Tsunami überschwemmt wurde. Die Explosion, jeder hatte etwas dazu zu sagen, alte Bilder von Tschernobyl wurden aus den Archiven geholt, …
Im japanischen Fernsehen wurde etwas zurückhaltender berichtet. Sollte Panikmache verhindert werden? Oder sollte hier etwas verschwiegen werden?
Und dann sah ich zum ersten Mal diese Japankarte im deutschen Fernsehen. Es war nur ein einziger Ort eingetragen: FUKUSHIMA.
Eine Vorstellung verfolgt mich seitdem: Ich sitze in Japan vor dem Fernseher und sehe eine Deutschlandkarte und nur Bielefeld ist dort markiert. Und alle sprechen plötzlich von BI-RE-FE-RU-DO. Ich gehe raus und höre die Japaner von meiner alten Heimat Bireferudo reden. Komische Vorstellung.
Ich komme anfangs nicht damit klar, immer wieder „Fukushima“ zu hören. Ich denke dabei sofort an die Stadt, die mein Zuhause war und Daisukes Heimat. Alle reden von „Fuku’shima“ (übrigens wird es falsche betont, aber egal). Alle meinen aber das Atomkraftwerk Fukushima!
Ich erinnere mich an Sonntag morgen, als ich zum ersten mal unsere Wohnung verlassen muss . Alles erscheint mir sonderbar hier draußen. Ich habe 2 Tage in einer anderen Welt gelebt. Warum lachen die Menschen um mich herum? Wie können die so unbeschwert sein? Wissen sie nicht, was gerade passiert ist?
Beim Bäcker liegt die BILD:“ …FUKUSHIMA…“ lese ich nur und kurz bevor ich meine Bestellung aussprechen kann, höre ich im Hintergrund die Nachrichtensprecherin des laufenden Radiosenders „…Fuku‘shima…“ und korrigiere im Kopf wieder mal „Fu‘ KU shima“.
Viele meiner Freunde rufen kurz durch, um sich nach Daisuke und seinen Eltern zu erkundigen. Das ist so rührend. Leider können wir an dem Wochenende noch nicht viel sagen. Die Telefonleitungen nach Fukushima sind tot. Da hilft auch das Angebot der Telekom nicht, alle Anrufe nach Japan kostenlos zu ermöglichen.
Unsere Freunde in Deutschland sind entsetzt, als sie hören, dass Daisukes Eltern in Fukushima leben. Dass das Atomkraftwerk etwa 70 km hinter den Bergen liegt, scheint niemanden zu beruhigen, außer uns.
Ich merke, wie ich alle negativen Meldungen und Gefühle zu verdrängen versuche und nur Positives an mich heranlassen möchte. Ich muss das tun, sonst werde ich verrückt. Daisuke geht es ähnlich. Er fühlt sich schlecht, weil er seine Eltern in dieser schweren Zeit nicht unterstützen kann.
Die aktiven Atomkraftgegner unter meinen Freunden nehmen es mir in dieser Zeit übel, dass ich nichts von den Folgen von Radioaktivität hören möchte. Ich weiß, was es bedeuten kann, aber ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass es Freunde und Familie treffen könnte.
Die Situation in Fukushima wird in Deutschland schnell genutzt, um endlich und endgültig aus der Atomenergie auszusteigen. Ich selbst habe mich nie an Bahnschienen gekettet, um Atomtransporte zu verhindern. Gegen ATOMKRAFT bin ich trotzdem!
Mit Sätzen wie „…da hatte Fukushima doch was Gutes…“ habe ich aber meine Probleme.
Neben Anrufen von Freunden erhalten wir auch ein paar Anrufe von der Presse. Ich habe keine Ahnung, wie die rausgefunden haben, dass Daisukes Familie in Fukushima lebt. Wurden unsere Telefone vielleicht abgehört? Hat das Einwohnermeldeamt gepetzt?
Fernsehsender wollen eine Liveschaltung über Skype mit Daisukes Eltern vor Ort. Wir selbst haben es nicht geschafft, nach Fukushima zu telefonieren. Es gibt dort keinen Strom und meine Schwiegereltern haben gerade andere Sorgen, als sich um die Einrichtung ihres Skype-Kontos zu kümmern.
Stattdessen zeigt ProSieben später in seinem „Nachrichtenteil“ ein Skype-Interview von einem Deutschen in Tokyo, der von den Schrecken des Erdbebens berichtet. Der Sender hat also niemanden aus dem Katastrophengebiet für ein spontanes Interview finden können. Ich bin nicht verwundert. Ein schlecht aufgenommenes You-Tube Video vom Tsunami hätte sicher eine bessere Einschaltquote gehabt, wie RTL bewies.
Unsere Kontakte zur Heimat
Die für mich wertvollsten Informationen erhalte ich in den folgenden Wochen von Freunden vor Ort über Facebook und Twitter. Kurze Einblicke, Statements, Bilder, Gefühle, Angst und Sorgen. Es wird diskutiert, wie es weitergehen soll. Bleiben? Fliehen? Eindrücke von der Situation und deren Einschätzung helfen mir mehr als Bilder von vier hellblau-weißen Klötzen an der Küste.
Mit dem Erdbeben können viele umgehen. Die Scherben werden zusammengefegt und die Schränke wieder eingeräumt. Strom, Gas und Wasser fehlen und erschweren das Leben, aber es ist halt nicht zu ändern. „Shoganai“ sagen die Japaner in dieser Situation gerne. „Was soll’s. Ist halt so.“
Man hilft sich jetzt gegenseitig, so gut es geht.
Beim ersten Telefonat mit meinen Schwiegereltern, erzählt mir meine Schwiegermutter, wie sehr sie das Baden vermisst. Man verwendet momentan nur Wasser aus Flaschen. In den letzten Tagen hat es zudem geschneit und im Haus ist es so kalt wie draußen. Die vielen Nachbeben lassen sie nachts nicht mehr ruhig durchschlafen. Aber sie beklagt sich nicht, sondern meint nur: „uns geht es gut, verglichen mit den Leuten an der Küste, die alles verloren haben“.
Die Sache mit der Radioaktivität
Erdbebenschäden können repariert werden. Aber was ist mit der Strahlung? Die ist da, aber man kann sie nicht sehen, nicht fühlen und nicht schmecken. Die Menschen sind verunsichert. Wem kann man jetzt noch vertrauen und wem kann man glauben?
Die Radioaktivität ist ein Riesenthema. Es werden Informationen verteilt, worauf in nächster Zeit zu achten ist. Es wird empfohlen, Algen zu essen. Algen schützen den Körper von Radioaktivität. Davon hat meine Schwiegermutter glücklicherweise immer viel im Haus und meint deshalb: „Ab jetzt werden wir uns wohl nur noch von Wakame, Nori und und Konbu ernähren!“. Um sich selbst machen sich meine Schwiegereltern weniger Sorgen als um die vielen Kinder in der Stadt und um die jungen Leute, die sich Kinder wünschen. Wie schlimm es um das Atomkraftwerk wirklich steht, kann keiner sagen. Nicht mal die Betreiberfirma TEPCO. Der würde im Moment allerdings auch keiner glauben.
Ohne Strom und Fernsehen bleiben den Menschen in Fukushima die traurigen Bilder eines völlig hilflosen Präsidenten erspart, dem es selbst an brauchbaren Informationen fehlt. Auch die Bilder von der Kühlung der Brennstäbe mit Hubschraubern hätte meinen Schwiegereltern sicher kein Gefühl von Hoffnung und „Wir schaffen das!“ gegeben.
Bleiben oder fliehen?
Fukushima zu verlassen ist für meine Schwiegereltern keine Option. Sie können nicht einfach fliehen und alle anderen im Stich lassen. Meine Schwiegereltern haben auf ihrem Grundstück zwei Wohnblocks mit insgesamt 20 Wohnungen. Als Vermieter sind sie für das Wohl ihrer Mieter verantwortlich. Genau wie der Chef einer Firma sich in der Not um seine Mitarbeiter zu kümmern hat und sein eigenes Wohl hinten anstellen muss. Das ist ein fester Bestandteil der japanischen Kultur. Der Verkäufer hat sich im Notfall um den Kunden zu kümmern, statt sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Für meine Schwiegereltern heißt das:
Die Mieter müssen mit Wasser versorgt werden, brauchen Decken gegen die Kälte und Campingkocher. Sie können in dieser Situation nicht einfach weg und alles stehen und liegen lassen. Sie tragen die Verantwortung für ihre Mieter. In Deutschland ist das schwer vorstellbar.
Viele Menschen bleiben aber auch, weil sie an eine Zukunft glauben. Weil sie Hoffnung haben und ihre Heimat nicht aufgeben wollen. Sie bleiben, weil sie gebraucht werden und helfen wollen.
So höre ich immer wieder von Menschen, die ihre Autos vollpacken, mit Decken, Wasser, Reis und anderen Lebensmitteln. Sie fahren an die Küste in die Notunterkünfte und unterstützen die, die alles verloren haben.
Viele haben nicht nur ihr Haus davon schwimmen sehen, sondern Ehepartner, Kinder, Enkelkinder, Verwandte und Freunde verloren. Viele kämpfen mit Schuldgefühlen. Warum habe ich überlebt und nicht meine Tocher? Warum habe ich nicht schneller reagiert? Warum habe ich nicht mehr Menschen retten können? In solchen Momenten spielt die Radioaktivität erstmal keine Rolle für sie.
Hat Fukushima eine Zukunft?
Unsere Sorge um die Zukunft Fukushimas bleibt.
Ist ein Leben dort überhaupt noch möglich? Was passiert mit der Landwirtschaft, von der die Menschen in Fukushima bisher gelebt haben? Was wird aus dem Atomkraftwerk? Was passiert mit den vielen Evakuierten in den Notunterkünften? Und wie wird das Leben wohl in 5 Jahren aussehen? In 5 Jahren … 2016. Darum wird es in meinem 3. Teil gehen.
Wie hast du den 11. März 2011 erlebt? Erinnerst du dich noch an den Moment?
Dankeschön für diesen berührenden Artikel! Und heute noch schwer fassbar!
Viele Grüße aus Tokio,
Tessa
Ja, liebe Tessa, es ist schwer zu begreifen, was da passiert ist und was die Menschen, die den 11. März hautnah miterlebt haben, durchmachen mussten. Knapp 16.000 Menschen sind durch den Tsunami ums Leben gekommen und 2561 Menschen wurden bis heute nie gefunden.
Einen ganz lieben Gruß aus Berlin,
Daniela
Heute entdeckt, habe ich direkt eine Menge Beiträge deines Blogs gelesen – super spannend, anschaulich und vielfältig, danke dafür! Die Vorfreude auf meinen Japanurlaub dieses Jahr ist damit noch größer geworden.
Ist gespeichert, ich komme jetzt öfter vorbei! 🙂
Liebe Grüße an dich, Eva Lu
Liebe Eva,
es freut mich, dass es dir gefällt.
Bin ganz neidisch auf deinen Japanurlaub in diesem Jahr. Bei mir steht er leider noch auf der Kippe, bzw. in der Diskussion.
Wenn es etwas gibt, worüber du mehr hören willst, dann lass es mich wissen. Dann setz ich es auf meine To-Do-Liste, aber Versprechungen mache ich vorsichtshalber nicht.
Liebe Grüße aus Berlin,
Daniela
Guten Abend,
Ich mein erstes Erdbeben erlebt in Japan wieder im Jahr 2013. Auf dem Weg zurück nach Japan im Jahr 2011, verpasste ich das große (Gott sei Dank). Es ist ein großes Land, aber ich erinnere mich kaum den Spaß und Glamour davon. Es war vor allem arbeiten.
Ich muss zugeben, ich bin auch neidisch auf japanische Feiertage und Traditionen. Eines Tages werde ich wieder kommen und auch meine Familie bringen. Ich werde es genießen dann besser. Schön mit dir zu schreiben. Gute Nacht. So lange.
Des Moines, IA (US), Tommie
こんばんは、
私は2011年に日本に戻って私の帰り2013年に日本で初めての地震を経験して、私は大きなものを逃した(ありがたいです)。それは偉大な国だが、私はほとんどの楽しさとその魅力を覚えていません。これは、主に動作しました。
私は、私はまた、日本の祝日や伝統の嫉妬だ、認めなければなりません。いつか戻ってくるだろうとも私の家族を持って来ます。私はより良い、それをお楽しみいただけます。あなたとチャットニース。 良い夜を。 さよなら。
デモイン、アイオワ(米国)、トミー
Hey Tommie,
Thanks for your great comment. It’s good to hear you didn’t experience the 2011 Tohoku Earthquake. Where did you live in Japan?
My husband feels pretty much the same as you do: Great county, but when it comes to LIFE-WORK balance, he prefers Germany.
I didn’t know, which language I should replay in best, since your German and Japanese are pretty good. I choose English – the Japanese way to answer 😉
I realized, I do have to continue studying Japanese and Kanjis again.
Greetings from Berlin/Germany to Des Moines
Daniela
—
トミー さん,こんにちは!
すばらしいコメン卜をいただきありがとうございます。さらに、あなたが2011年の東北地震を経験しないと良かったです。トミー さんは日本のどこに住んでいましたか。
それがライフワークバランスに話すと、私の夫はかなり同じことを感じています。ドイツの職業人生ほが日本のより好き。
あなたのドイツ語も日本語もかなり上手ですね。私は日本語を勉強し続けなければなりません。
でわ、またね。
ダニエラ
—
Hallo Tommie,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Gut, dass du selbst das große Tohoku-Erdbeeben von 2011 nicht erleben musstest. Wo genau hat du in Japan gelebt?
Ja, mein Mann sieht das mit dem Arbeitsleben in Japan sehr ähnlich wie du. Wenn es um die Lebensqualität geht, bevorzugt er eindeutig Deutschland.
Dein Deutsch und dein Japanisch sind recht gut. Ich sollte auch wieder mehr Japanisch und Kanjis lernen.
Liebe Grüße aus Berlin
Daniela
Hallo Daniela,
Dein Blog und Deine ehrlich erzählten Geschichten haben mich sehr beeindruckt und ich konnte beim Lesen kaum genug bekommen 🙂
Ich „wohne“ seit drei Wochen in Iwaki und habe des Öfteren darüber nachgedacht über „mein Fukushima“ zu schreiben… als ich in Deutschland abgereist bin, habe ich darauf verzichtet zu erzählen, dass ich nach Fukushima ziehe. Der Fokus ging sonst immer ziemlich schnell von „wow, Du gehst nach Japan! Das will ich auch“ hin zu „Oh, bist Du sicher? Kann man da überhaupt noch leben?“.
Ich freue mich sehr über Deinen Blog und bin sehr gespannt auf den 3. Teil (oder gibt es den schon?) 🙂
Beste Grüße aus Fukushima
Lena
Ein guter Beitrag.
Jede Meldung über Japans Beben, machen mich irgendwie „fremd“-stolz für die sichere und verantwortungsvolle Bauweise.
An diesem Morgen im März 2011 also, als man über das Fukushima Beben berichtete, war ich traurig. Sehr traurig, daß ein Tsunami all das so verändert hat.
Wir haben am 23.Nov.2016 in der 58. Etage übernachtet. Weit entfernt von Fukushima, in Yokohama. Es war wohl das stärkste Beben seit 3/11. Irgendwie hatte ich gar keine Angst. Obwohl es ziemlich stark und arg lang gewackelt hat. Die bekannten Geräusche von knisternden Beton und den dunklen Tönen die Stahlrahmen bei Querbelastungen erzeugen waren wieder so vertraut. Ich habe ein tiefes Grundvertrauen zu Japans Bauweise. Weil es genau so ist, wie Du es schreibst: Beben gehören dazu. Tsunamis sind eine Ausnahme.
Aber was TEPCO dort macht und machen darf, ist mir unverständlich. Unverständlich ist mir auch, daß die ganze Welt zuschaut. Als wenn das Wasser oder die Luft Grenzen hätte!
Schade, daß Fukushima nun durch so ein Ereignis berühmt geworden ist.
Liebe Sylwia,
vielen Dank für dein Kommentar und deine Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema. Ein Erdbeben in der 58. Etagen fühlt sich krass an. Ich habe bisher noch kein wirklich starkes Erdbeben miterlebt. Kenne das Knacken und Knistern schon, aber man entwickelt mit der Zeit eine Art Gelassenheit, die sich Menschen in Deutschland nur schwer vorstellen können, wenn ich davon erzähle.
Es will auch nicht in meinen Kopf, dass die Firma TEPCO noch immer weitermacht, weitermachen darf. Fragt man Menschen in Fukushima wird klar – denen glaubt keiner mehr und auch die Regierung hat in diesem Punkt komplett an Glaubwürdigkeit verloren.
Meine Herzensangelegenheit in dieser Sache ist den Menschen in der Region gewidmet. Denn viele leiden weniger unter der Strahlung, als unter dem Gefühl des Heimatverlustes. Nicht mehr zur Gesellschaft zu gehören, gemieden oder bemitleidet zu werden ist ein großes Problem in der Region. Darüber werde ich aber ausführlicher im nächsten Teil des Artikels schreiben.
Bis dann und liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniela,
ich gratuliere zu diesem ausserordentlich gut gelungenen Artikel. Du schreibst so viel Wahres…!
Ich war am 11. Maerz 2011 in Deutschland, auf Arbeit. Ich arbeitete in einem Grossraumbuero und erinnere mich noch genau, wie auf einmal ein Kollege hinter mir laut fragte „Oh… was ist denn da in Japan…?“ Erdbeben? Ich habe gelacht und abgewunken. Tsunami? Oh… hoffentlich halten sich die Totenzahlen in Grenzen, aber im Grossen und Ganzen wird Japan auch das verkraften. Aber wenn doch nur dieses verdammte AKW nicht havariert waere. Lange habe ich die Katastrophe mit Coolness und makabrem Humor abgespeist, so wie ich das mit schrecklichen Ereignissen zu tun pflege, aber ich weiss noch genau, als ich in einem deutschen Live-Ticker las „Die Praefekturen Yamagata und Akita bereiten sich auf Evakuierungen vor“, brach ich unkontrolliert in Traenen aus. „Mein“ Japan ging kaputt, waehrend ich weit weg in Sicherheit war, dabei waere ich viel lieber mit kaputt gegangen.
Ich war das naechste Mal im Sommer 2011 in Japan und ich habe gehasst, wie die Katastrophe Japan selbst und die Sicht von Nicht-Japanern auf Japan veraendert hat. Ich habe es gehasst, und hasse es noch heute, kurz vor Japan-Reisen von meinen deutschen Freunden, Kollegen, Nachbarn gefragt zu werden „Uuuuh… aber macht dir die Strahlung keine Angst? Isst du da trotzdem Pilze? Faehrst du in die Naehe von Fukushima?“. Ich hatte damals eine ukrainische Freundin, die in ihrer Kindheit Blutkrebs besiegen musste. Im Nachhinein denke ich, unsere Freundschaft ist auch ein wenig an der Fukushima-Frage gescheitert.
Und ich hasse Saetze wie „In Deutschland gaebe es da viel mehr Revolte aus der Bevoelkerung, aber die Japaner sind ja bekanntermassen so autoritaetshoerig!“. Das stimmt nicht, gar nicht. Ein Freund meiner frueheren Gastfamilie halt als Kleinkind die Atombombe in Hiroshima erlebt. Ich habe ihm im Sommer 2011 ins Gesicht gesehen, als er mir gesagt hat, dass er Tepco hasst, und wenn meine deutschen Bekannten sein Gesicht damals ebenfalls gesehen haetten, wuerden sie nicht mehr behaupten, Japaner wuerden nicht gegen Tepco aufmucken.
Ich werde aber wieder nach Japan fahren, und selbstverstaendlich auch nach Touhoku. Eigentlich ist der Schutz meines Lebens und meiner koerperlichen Unversehrtheit meine hoechste Prioritaet im Alltag, ich meide gerne Gefahren. Bei Japan mache ich aber eine Ausnahme, und zwar eine gewaltige. Wenn mich die Strahlung irgendwann umbringen sollte – dann sei es so. Lieber sterbe ich mit 40, also noch 40 Jahre zu leben, ohne jemals wieder nach Japan gefahren zu sein.
Viele Gruesse
Liebe Doro,
vielen Dank für deinen ehrlichen Kommentar. Ich freu mich so sehr darüber, dass ich nicht allein mit meiner Trauer und Erfahrungen bin. Denn das was du da ansprichst, die Reaktionen von Leuten aus Deutschland, die mich auch heute noch für verrückt erklären, wenn ich sage, ich reise nach Fukushima. Es gibt ernsthaft Fragen wie, „Kann man denn da überhaupt leben?“ Vielleicht nicht überall gleich gut, aber in den meisten Städten in der Präfektur ist Normalität eingekehrt. Es muss weitergehen.
Meine Schwiegereltern können sich nicht vorstellen, ihre Heimat zu verlassen, um irgendwo in Japan ganz neu anzufangen.
Mich ärgert zum einen dieses Bild von Japanern in den Medien, die ja alle von ihrer Regierung geblendet werden und die vorhandenen Strahlung schönreden. Dieses Bild vom dummen Japaner, dem alles egal ist, und wir hier in Deutschland wissen, was da abgeht – das ärgert mich. Ich kenne niemanden, der Tepco toll findet und deren Aussagen oder den Aussagen der Regierung noch Glauben schenkt. Aussagen werden ständig hinterfragt, allein schon, weil dort Familien mit ihren Kindern leben. Denkt man in Deutschland tatsächlich, den Menschen in Fukushima ist das alles egal.
Das Bild, das von den Menschen dort in der Welt vermittelt wird, dass trifft die dort Lebenden oft sehr viel mehr, als die Strahlung selbst. Wenn du immer als ein verantwortungsloser Mensch dargestellt wird, der, wie du so schön sagst, „autoritätshörig“ ist, dann kratzt das über kurz oder lang sehr an deiner Psyche.
Ich werde zu diesem Thema nochmal einen Blogartikel schreiben (oder auch mehrere). Das ist längst fällig.
Danke nochmal, für deine Sicht und deine Erfahrungen zu dem Thema. Es war mir eine große Freude, das zu lesen.
Liebe Grüße
Daniela
Ich habe in meinem Blog ebenfalls darüber geschrieben und zwar hier: http://miurakaigan.blogspot.co.at/2011/03/japan-berichterstattung-der-medien-in.html
und dann ein Jahr später persönlicher hier: http://miurakaigan.blogspot.co.at/2012/03/ein-jahr-danach.html
Letzten Herbst hatte ich das Glück zum ersten Mal Fukushimi zu bereisen und es ist wirklich wunderhübsch. Man merkt aber, dass die Leute dort sehr unter dem Stigma „Fukushima“ leiden. Leider ist das ja auch in Japan so 🙁
Vielen Dank, liebe Silvia, für deine Berichte. Das mit der Stigmatisierung ist mir auch aufgefallen und leider ist es in den letzten Jahren nicht besser geworden. Dein Engagement finde ich klasse.
Die Frage „Warum kommen deine Schwiegereltern nicht einfach nach Deutschland?“ wurde mir auch oft gestellt. Meine Mutter konnte das gar nicht begreifen. Als ich sie aber fragte, ob sie in der gleichen Situation einfach ihr Haus, ihre Freunde und ihre Arbeit verlassen würde, um in Japan ein neues Leben zu starten, meinte sie: Nein, natürlich nicht! Da kenn ich ja niemanden und spreche nicht mal Englisch.“
Deinen Bericht habe ich mit angehaltenem Atem gelesen. Damals konnte ich das Unglück nur über das Fernsehen verfolgen und mich auf Medienberichte „verlassen“. Auch Jahre später interessiert mich wie das Leben in Fukushima weiter geht, auch wenn der Name mit einemGefhl der Schwere verbunden ist. Bestimmt kennst du die Fotostrecke der Fotografin Rebecca Bathory? Diese Bilder haben mich zu tiefst berührt. Aber wie muss es erst sein, wenn man Familie und Freunde dort hat?
Es war, wie schon im Artikel beschrieben, eine erschütternde Erfahrung. So weit weg, nichts tun zu können und nicht genau wissen, wie es allen geht.
Vielen Dank für deine Anteilnahme.
Die Fotostrecke von Rebecca Bathory im evakuierten Teil der Präfektur ist schon sehr berührend. Das Leben in der Stadt Fukushima, die ja leider den selben Namen trägt, wie Präfektur und Atomkraftwerk sieht allerdings anders aus. Das Leben dort geht weiter. Diese Einstellung finde ich sehr gesund und hoffnungsvoll.
Liebe Grüße Daniela
Ein wirklich toller Bericht. Ich Interessiere mich heute noch darum wie das Leben speziell in der Gegend von Fukushima weiter geht. Dort kämpft man wie besessen mit der Dekontaminierung obwohl man genau weiß dass das niemals zu bewältigen ist. Ich selber bin 57 Jahre alt und wohne in Alsdorf bei Aachen. Drei Erdbeben habe ich LIVE miterleben können. In den 1970er Jahren 1992 in Roermond und 2002 in meiner Heimatstadt Alsdorf. Seit dem ersten Beben Interessiere ich mich für Geologie und Erdbeben. Habe eine eigene Webseite im Aufbau die noch lange nicht fertig ist. Viele Grüße…..
Liebe Daniela,
bin gestern Abend über meine momentane Beschäftigung mit traditionellen Chiyogami- + Kimonomustern über Deine Sakuraberichte auf Deinem Blog gelandet. Weil ich von Seite zu Seite weitergelesen habe, werde ich heute den Tag mit den Folgen von zu-wenig- Schlaf-gekriegt verbringen. Mit 65 Jh. läßt sich Schlafmangel nicht ganz so einfach nachholen.
Aber das war es mir wert, denn nach dem Aufwachen habe ich gleich weitergelesen. Deine Berichte über deine Reise in Japan, Deine Heirat, die Depressionen, deine Japaneindrücke in Deutschland sind persönlich, faszinierend, liebevoll, witzig, ehrlich, traurig und kraftvoll je nach Thema, wie sie schon lange nicht mehr gelesen habe. Ich danke Dir dafür und hoffe, Du weißt, wie wertvoll Du bist und wieviel Freude und Kraft Du verschenkst.
Ich war noch nie in Japan und weiß auch nicht, ob ich noch dahin-komme. Dennoch wächst meine Verbundenheit mit diesem Land und vor allem mit Fukushima stetig. So ist es wieder mal eine gute Fügung, dass ich auf Deiner Seite gelandet bin.
2010 bin ich über eine Reha mit Origami und damit in Kontakt mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Dortmund gekommen. Seit der Katastrophe in Fukushima arbeite ich in ihrem Benefizprojekt für Kinder in der Region Fukushima http://hilfefuerjapan2011.de/ mit. Als Atomkraftwerk-Gegnerin seit der Pubertät beuteln mich die immer wieder geschehenden Katastrophen in Japan (Hiroshima, Nagasaki, Fukushima) und Tschernobyl so sehr, dass ich diesmal meiner Betroffenheit und Wut mehr Ausdruck als in Demonstrationen verleihen wollte. So nehme ich regelmäßig mit meinen Faltfingern an Benefizveranstaltungen + mit dem Saxophon an Benefizkonzerten teil. Mit dem Hilfsprojekt wird ermöglicht, dass Kinder aus der Region Fukushima zur Erholung ihres Immunsystems und ihrer Seele ihre Ferien in Okinawa verbringen können. Bis Febr. 2019 sind 272 Kinder in der Region an Schilddrüsenkrebs erkrankt, Zahlen für andere Krebsarten sind mir nicht bekannt – bei den Erwachsenen gibt es keine Reihenuntersuchungen.
Den Menschen, die die Region verlassen haben, wird u.a. mit Aktionen wie der Olympiade 2020 mit Soft- und Baseball in Fukushima vorgegaukelt, ein Leben in der Region sei wieder unproblematisch.
Ich frage mich, wie Menschen wie Deine Schwiegereltern, Deine Freunde in Fukushima es aushalten, die Gefahren so zu verdrängen, um ihren Alltag gut zu bestehen, ohne selber depressiv zu werden. Eine Freundin aus der Ukraine, die in meiner Heimatstadt Unna lebt, hat selber während dem Gau in Tschernobyl dort gelebt und kann und will nicht darüber sprechen und wird immer darüber immer gedrückter. Hört nicht auf, kritisch zu sein und über Ängste zu sprechen, auch wenn es schwer fällt, Konflikte zu thematisieren. Daniela, schreibe weiter, denn Deine Berichte und die Kommentare deiner Follower lassen mich und viele andere besser verstehen, wie deine Liebsten die Kraft aufbringen, ihre Heimat weiter zu lieben und die Treue zu halten. Und schreibe weiter über die Schönheit von Fukushima heute.
Da ich oft im Herzen und Gedanken in deiner 2. Heimat (und in Okinawa) bin, kann ich so teilhaben an Deiner Liebe zu Japan und Fukushima.
Li Schmidgall
https://hilfefuerjapan2011.wordpress.com/was-bisher-geschah/was-bisher-geschah-2019/
Liebe Li,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, die lieben Worte und die vielen tollen Komplimente.
Das Hilfsprojekt Hilfe für Japan kenne ich ganz gut. Dem Sohn meiner Freundin in Fukushima hat dieses Projekt vor einigen Jahren einen herrlichen Sommer in Okinawa verschafft. Unbeschwert im Meer baden und spielen… er hatte eine wirklich tolle Zeit und ist noch immer ganz verliebt in Okinawa. Klar machen sich die Eltern, die dort leben große Sorgen um ihre Kinder und fühlen sich auch immer ein wenig schuldig, dass sie nicht weggezogen sind. Die eventuellen Folgen verdrängen sie so gut es geht. Das Leben muss für sie halt weitergehen. Meine Freundin kommt aus Nepal. Wäre sie zurück nach Nepal gegangen, dann wäre sie eventuell wenige Monate später von einem Erdbeben in ihrer Heimat Pokhara heimgesucht worden. Einen wirklich sicheren Ort auf der Welt gibt es nicht. Das ist ihr klar geworden. Daher lebt man einfach sein Leben dort, wo man sich wohl fühlt und wo Freunde und Familie sind. Und das ist für sie eben Fukushima.
Mach weiter mit deinem Engagement und viel Spaß und Geduld beim Papierfalten.
Liebe Grüße
Daniela