Während der 6 Jahre, die ich in Japan gelebt habe, bin ich zwar viel rumgekommen, aber wenn mich jemand nach Reisetipps für Japan fragt, dann muss ich passen.
Warum?
Meine Reisen waren meistens etwas sonderbar.
Davon möchte ich dir gerne erzählen und dich inspirieren, auch einmal den Reiseführer beiseitezulegen und dich auf deinen eigenen Weg zu machen:
Ungewöhnliche Wege gehen
Ich mag es, an Orte zu kommen, die nicht im Reiseführer stehen.
Gerne erkunde ich ein Land auf meine Weise, statt Sehenswürdigkeiten in einem Reiseführer abzuklappern.
Versteh mich nicht falsch.
Die wirklich bekannten Spots sind auch eine Reise wert.
Das, was man schon 1000 Mal auf Fotos oder im Fernsehn gesehen hat, selbst zu erleben und mit eigenen Augen zu bewundern, ist ein ganz besonderer Augenblick.
Beeindruckend, verzaubernd und oftmals überwältigend – ja, auf jeden Fall!
Aber die große innere Zufriedenheit und das Gefühl, dass man vor Glück jeden Moment platzen müsste, habe ich bisher nur an Orten gespürt, an die ich eher zufällig kam. Die mich einfach so, ganz unerwartet, getroffen haben, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das waren Orte, wo ich das Gefühl hatte: irgendeine innere Stimme (oder nenne es Schicksal, Zufall oder Bauchgefühl) hat mich dorthin gebracht, um mir etwas ganz Besonderes zu zeigen.
Auf meiner Fahrradreise in Okinawa hatte ich dieses Gefühl einige Male.
Es ist schwer zu beschreiben in einem einzigen Satz.
Tatsächlich benötige ich eine ganze Artikelserie, um dir von der besten Reise meines Lebens zu erzählen.
Hier bekommst du einen ersten Überblick:
Der Weg ist das Ziel
Ich mag es, langsam zu reisen!
So kam es, dass ich mit meinem Mann Daisuke zwar auch die Schönheiten Kyotos erkundete, allerdings sind wir mit dem Fahrrad hingefahren.
Denn für mich ist der Weg das Ziel!
Von Fukushima bis Kyoto mit dem Rad
Das sind 660 km.
Da das in unseren 8 Tagen Urlaub aber unmöglich zu schaffen war, hatten wir uns eine Strecke von rund 230 km gewählt: Von Niigata nach Toyama, immer an der Küste entlang.
Den Rest mit dem Zug fahren, das war unser Plan. Denn die Bergwelt wollten wir uns mit dem Rad nicht antun. Leider kam es doch anders.
Gerade die letzte Etappe vor Toyama führte uns direkt hinauf in die Berge, dazu viele enge Tunnel, die hauptsächlich von stinkenden LKWs befahren wurden. Und kein Bahnhof in Sicht.
Eine echte Höllenfahrt und eine irre Geschichte, die ich gerne erzähle, aber nicht weiterempfehlen möchte.
Reiseziele empfehle ich generell nicht gerne.
Jeder sollte seine ganz eigenen Erfahrungen beim Reisen machen. Meine Reise kann nicht deine Reise werden.
Ich möchte dich inspirieren, dich unterhalten und dir die Angst nehmen, einfach mal vom bekannten Pfad abzuweichen.
Entdecke das Land auf deine Weise
Reisen bedeutet für mich immer, ein Stück weit ins Land einzutauchen. Das möchte ich dir so gerne ans Herz legen. Deshalb muss ich dir einfach von dieser Reise erzählen.
Ich möchte dich auffordern: Lass dich ein auf etwas Neues, Unbekanntes, das vielleicht nicht in den Reiseführern steht. Weiche von den Routen ab. Denn das ist meine beste Empfehlung für dich.
Du musst ja nicht gleich mit dem Fahrrad durch Japan radeln.
Du könntest genau so gut auch durchs Land laufen, mit dem Roller oder Motorrad fahren, die ein Auto oder Camper mieten (auch das kann ein Abenteuer werden).
Oder du lässt den Shinkansen mal Shinkansen sein und fährst mit den langsamen Regionalzügen und steigst einfach dort aus, wenn es interessant ausschaut, oder wie ich es oft mache, wenn mir der Name gefällt.
Manchmal reicht es einfach schon, den Reiseführer mal im Hotel und das Handy in der Tasche zu lassen. Mal nicht nach dem besten Restaurant, dem schönsten Hotel oder dem sehenswertesten Tempel zu suchen, sondern einfach loszulaufen und selbst zu entdecken, das wird deine Reise einzigartig machen.
Lass dich treiben, folge deinem Instinkt und hör auf dein Gefühl. Am Ende wirst du Geschichten erzählen können, die du selbst kaum glauben magst.
Erinnerungen werden wach
Gerade habe ich meine alten Artikel zu meiner Reise mit dem Fahrrad auf Okinawa gelesen.
Mein uraltes Blog mit meinen Tagebucheinträgen ist schon lange nicht mehr online.
Ich hatte vieles fast vergessen, aber es war wirklich eine der besten Reisen meines Lebens (neben der Reise, auf der ich Daisuke kennengelernt habe.)
Viele alte Tagebucheinträge endeten mit dem Schlusssatz „Ich könnte vor Glück heulen!“
Beim Lesen kamen so viele Erinnerungen zurück, dass ich selbst das ein oder andere Mal Tränen in den Augen hatte.
Es war eine perfekte Reise mit so vielen glücklichen Zufällen, unglaublichen Begegnungen und tollen Geschichten.
Auslöser dieser Artikelserie und der Grund für das Herauskramen alter Erinnerungen ist ein Interview von mir auf dem Blog Mango Verde.
In der Reihe „Als Frau allein in…“ geht es um alleinreisende Frauen in unterschiedlichsten Ländern der Welt. Tolle Beiträge sind da bereits zu lesen.
Hier geht es zum Beitrag: Als Frau allein in Japan.
Und wie reist du am liebsten?
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Pingback: Als Frau allein in Japan
Schöner Artikel! Bin schon sehr gespannt.
Viele Grüße aus Tokio,
Tessa
Erst das Meer, dann das Fahrrad. Mein bisheriges Bild von Japan: Schnellgeschwindigkeitszüge…Ich freue mich auf deine Reiseberichte, weil wir früher gerne Fahrrad gefahren sind, zum Beispiel in Wales. Viele Berge, viele Schafe, viele Burgen. Bin gepannt auf deine Erfahrungen mit Bergen und Tempeln! Gibt es in Japan Fahrradwege?
In Japan ist das Fahrradfahren kein Volkssport, wahrscheinlich wegen der vielen Berge. Aber es gibt tolle Radwanderwege. Übrigens fährt man nicht wie bei uns auf der Straße, sondern in der Stadt immer auf dem Bürgersteig. Leider gibt es wenig Radwege in den Städten und durch Tokyo mit dem Fahrrad fand ich sehr unangenehm. Kyoto ist da ganz anders: eine richtig kleine Fahrradoase 😉 Optimal um die vielen Tempel zu besuchen.
Ich gebe mir große Mühe eine Regelmäßigkeit in die Veröffentlichung der Reiseberichte zu bringen. Dienstag & Freitag. Bin gespannt, ob dir die Reiseberichte gefallen. Viele suchen ja eher nach Informationen und weniger nach Reisegeschichten anderer.
Liebe Daniela,
Wahnsinn, einfach toll! Großes Kompliment und Danke auch an Dich!
Du bist herzlich eingeladen, mal mit Deinem Mann nach Bad Nauheim zu kommen, dann stelle ich Dir den Christian (der Typ, der beruflich ein paar Jahre in Japan verbringen durfte/musste) live und in Farbe vor und auch die Pionierin des *Waldbadens* (Shinrin-yoku) in Deutschland.
Bis dahin, eine entspannte und kreative Zeit!
Liebe Grüße aus Bad Nauheim nach Berlin
Siggi
Hallo Daniela,
ich bin zufällig über deinen Blog gestolpert und wollte mal einen Kommentar hier lassen. Ich habe bisher ein wenig quer gelesen und deine Artikel gefallen mir sehr gut! Letztes Jahr wurde mein Interesse für Japan geweckt und ich freue mich schon darauf, mehr über deine Reise durch Okinawa zu lesen und noch soooo viel über dieses spannende Land zu lernen.
DANKE für deinen Blog! Du hast einen tollen Schreibstil und ab jetzt wieder eine Leserin mehr 😉
Viele Grüße,
Heike
Hallo liebe Heike,
ein tolles Kompliment, ganz lieben Dank. Auch dafür, dass du dir die Zeit nimmst, meine oft etwas langen Texte zu lesen.
Die Okinawa Artikelreihe ist noch lange nicht zu Ende. Ich bin gerade mal bei der Hälfte. Und es macht irre Spaß, sich wieder in die alten Zeiten zurückzuversetzen.
Liebe Grüße aus Berlin
Daniela
Liebe Daniela- ich finde, normal reisen kann jeder und es ist ein Geschenk, dass du hier keinen Reiseblog machst! Dass ihr mit dem Fahrrad unterwegs wart, kann ich gut nachvollziehen. Das habe ich in Thailand auch gemacht- und wurde dabei zur Attraktion für die Einheimischen, weil ich eben auch nicht auf ausgerampelten Touri- Pfaden geradelt bin 😉
Man ist schneller, als zu Fuß und sehr flexibel. Reisen zu Fahrrad ist einfach wundervoll 🙂
Thailand mit dem Fahrrad hört sich spannend an – und heiß. Mit dem Rucksack auf dem Gepäckträger?
Kann mir gut vorstellen, dass du da zur Attraktion wurdest. Warst du alleine unterwegs?
Einen ganz lieben Gruß
Daniela