Lerne 7 nützliche Ausdrücke auf Japanisch

Text: Japanisch für Anfänger, 7 nützliche Ausdrücke, Teil 1. Hinergrundbild: Tatamiboden | nipponinsider japanblog

„Du sprichst Japanisch? Ist das nicht wahnsinnig schwer?“

Am Anfang ist es nie leicht, eine neue Sprache zu lernen. Japanisch ist da keine Ausnahme. Geht es aber um die japanische Aussprache, kann ich dich beruhigen. Und es gibt ein paar echt einfache Wörter.

Diese 7 nützlichen Ausdrücke und Wörter sollen dir dabei helfen, mit Japanisch-Kenntnissen zu punkten.
Für alle, die Japanisch können, mag die gesprochene Schreibweise etwas ungewohnt sein. Ich habe einfach Freunde gebeten die Wörter nach Gehör für mich aufzuschreiben. Ich selbst verwende das sogenannte Romaji mit dem Hepburn-SystemWikipedia hat das System anschaulich erklärt und geht auch auf die Besonderheiten der Aussprache ein.

1. Japanisch für den Anfang: „Schön, dich kennen zu lernen“

Japanisch für Anfänger Text: はじめまして - Hajimemashite - gesprochen: hadjime-masch-tee. Hintergrundbild: Tatamiboden

Übersetzung: Es freut mich, dich kennen zu lernen | nice to meet you

Noch sehr gut kann ich mich an meinen erstes japanisches Wort erinnern.

Leider ist mein Japanisch-Debüt trotz meiner genialen Eselsbrücke so richtig in die Hose gegangen. Was war passiert?
2002 bin ich mit dem Rucksack durch Asien gereist, unter anderem auch durch China. Im Süden Chinas, in Lijiang (丽江市), lernte ich in einem koreanischen Restaurant einen Japaner kennen. Er war charmant und witzig. So hatten wir eine Menge Spaß, während wir am nächsten Tag gemeinsam die Stadt erkundeten. Es wurde ununterbrochen gelacht. Wir unterhielten uns nur auf Englisch und mit unseren Akzenten hatten wir so unsere Probleme. Trotzdem kam es uns so vor, als wären wir schon lange gute Freunde.

Andere Reisende hatten schon oft von dem liebenswerten Japaner Daisuke (gesprochen: Dai-ske wie „dice-game“) geschwärmt. Über ihn gab es die ein oder andere Geschichte, die sich Traveller in Lijiang erzählten. Endlich verstand ich, warum ihn alle so gern hatten. Es war eine wirklich schöne Zeit mit ihm. Das wollte ich ihm beim Abschied dann auch unbedingt sagen „ich fand es schön, dass wir uns kennen gelernt haben“ – natürlich auf Japanisch, damit wollte ihn beeindrucken.

So fand ich heraus, dass Japaner sich mit „hadjime-masch-tee“ vorstellen, wenn man im Englischen das „nice to meet you“ verwendet. Eine Japanerin, die ich fragte, bestätigte mir dieses. Ich baute mir eine Eselsbrücke dazu.

Meine Eselsbrücke:
Wenn ich Schnupfen habe, dann muss ich oft niesen
Hatschi –
und dann muss ich Tee trinken, mehr Matsch-Tee als normal.

Also Hatschi-mehr-Matsch-Tee wird  dann nur noch leicht verändert und schon haben wir Hadji me masch tee!!!
Je abgefahrener meine Eselsbrücken sind, umso besser kann ich sie mir merken. Aber da tickt wohl jedes Hirn anders.

Als ich beim Abschied nun das „hadjime-masch-tee“ aufsagte, war Daisuke die Verständnislosigkeit ins Gesicht geschrieben. „Ok, falsch ausgesprochen“, dachte ich und zeigte meinen Zettel, von der Japanerin geschrieben. Er lachte mich nur an (oder aus?) und verabschiedete sich.

Später traf ich Daisuke wieder und da erklärte er mir, was ich falsch gemacht hatte: „Hajimemashite“ wird in Japan nur bei der allerersten Begegnung, also ganz zu Anfang beim Vorstellen seiner eigenen Person verwendet. Am Ende kommt das etwas schräg rüber. Dass ich aber für ihn Japanisch „gelernt“ hatte, fand er toll.

Wir verabredeten uns übrigens immer wieder auf der Reise und irgendwann haben wir uns dann nicht mehr getrennt. Da waren wir schon ganz verliebt. Den Rest der Reise erlebten wir zusammen, ich ging mit Daisuke nach Japan, wir heirateten ein paar Jahre später und …so …weiter …

Unsere Story oder „wie ich mir einen Japaner angelte“ kannst du hier nachlesen.

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2. Sich auf Japanisch vorstellen: „Ich bin Daniela“

Text: ダニエラです.Daniela desu-Ich bin Daniela. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: Ich bin Daniela | I’m Daniela

Japanisch für Anfänger muss nicht schwer sein. Name + dess und fertig!

Bei der Vorstellung der eigenen Person verwenden Japaner eigentlich immer ihren Nachnamen. Mein deutscher Nachname „Langkamp“ (oder RAN-KAN-PU) ist allerdings so schwer für den Japaner, dass ich meistens darauf verzichtet habe.

„Hajimemashite. Daniela desu.“
(ausgesprochen: Hadjime-masch-tee. Daniera dess)
= Ich bin Daniela, schön dich kennen zu lernen

Danach stellt sich in der Regel dein Gegenüber vor und es folgt ein

„nihongo wa djosu des ne“
= Dein Japanisch ist aber gut!

Dieses Kompliment hörst du eigentlich ständig, sobald du ein japanisches Wort sprichst. Allein für dieses liebenswerte Kompliment lohnt es sich schon, ein wenig Japanisch zu lernen!

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3. Auf Japanisch grüßen: „Guten Tag“

Japanisch für Anfänger Text: こんにちは.Konnichiwa. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: Guten Tag | Hello

Der Klassiker unter den Japanischen Wörtern. Fast jeder hat das schon einmal gehört.

Man sieht Japaner dazu ihren Oberkörper leicht nach vorne bewegen.

Die kurze Andeutung einer Verbeugung sieht eher aus wie ein Nicken, wenn man sich zufällig irgendwo begegnet, man aber nicht unbedingt zum Quatschen stehen bleiben möchte.
Steht man hingegen voreinander, dann fällt die Verbeugung etwas intensiver aus.

Ich musste mich an das ewige Nicken und Verbeugen erst gewöhnen, aber schon nach wenigen Tagen ist es zu einer Art Reflex geworden, der immer eintritt, sobald man das „konnichiwa“ über die Lippen bringt. Selbst beim Telefonieren fängt man irgendwann an, sich zu verbeugen.

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4. Auf Japanisch entschuldigen: „Entschuldigen sie“

Japanisch für Anfänger Text: すみません、sumimasen. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: entschuldigen Sie… | excuse me, sorry

ssumi-mass’en“ mit scharfem „S“ wie in Haus, „u“ und „m“ oft kaum hörbar und die Betonung auf der letzen Silbe. Das ist DAS WORT, das einem immer und überall begegnet.

ssumi-mass’en“ steht für mich auf Platz 1 der nützlichen Ausdrücke auf Japanisch.

Es ist auch so ein Wort, das den Reflex auslöst, kurz zu Nicken.

Übersetzungen aus dem Japanischen ins Deutsche sind immer so eine Sache. Eigentlich bedeutet es „Entschuldigung“, ist für mich aber so ein Allzweck-Wort für viele verschiedene Situationen:

  • Im Restaurant will ich auf mich aufmerksam machen – Sumimasen (allerdings ohne Nicken, eher mit lauter Stimme rufend)
    = Hallo. Entschuldigung – ich will was von ihnen
  • Wenn mir die Verkäuferin eine Hose in einer größeren Größe in die Kabine bringen muss – Sumimasen + Nicken
    = Entschuldigung, dass ich ihnen soviel Arbeit mache (und ich einfach nicht in die Japanische Größe M passen will, obwohl ich doch eigentlich Größe S trage)
  • Wenn ich jemanden nach dem Weg frage muss – Sumimasen
    = Entschuldigen sie, wenn ich sie störe…
  • Wenn jemand im Weg steht – sumimasen
    = Entschuldigung, darf ich mal durch?
  • Wenn ich jemanden versehentlich angerempelt hab – Sumimasen
    = Entschuldigung, ich muss mal durch.Tut mir leid, dass ich sie angerempelt habe

Wenn ich mich aber aus vollem Herzen entschuldigen möchte, dann verwende ich:

Go’men nassai = Es tut mir wirklich wahnsinnig Leid

Entschuldigung auf Japanisch sagen

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5. Auf Japanisch bedanken: „Vielen Dank“

Japanisch für Anfänger Text: ありがとうございます,arigato gozaimasu. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: Danke | Thank you

Der Danke-Ausdruck ist ein drittes Kopf-Nicken-Reflex-Wort. Es gibt, wie in Deutschland auch, viele verschiedene Ausdrücke, um sich zu bedanken:

  • Wenn ich Freunde meines Alters treffe, dann benutzen die eigentlich immer „domo-domo“ oder auch mal „domo-aligato“
  • Hingegen, wenn ich mich ganz offiziell nach einem Abend mit Arbeitskolleginnen und Kollegen verabschiede, dann heißt es eher „Domo Aligato gosai’masch-ta“
  • Die Servicekräfte in einem Restaurant verabschieden sich von mir als Kundin meistens mit einer intensiven Verbeugung und einem „Aligato gosai’masch-ta“
  • Oft höre ich aber auch ein einfaches „SSan’kiü“, soll heißen: Thank you! Die japanische Aussprache von englischen Wörtern ist nicht immer leicht. Man gewöhnt sich aber mit der Zeit daran und kommt schneller drauf, was gemeint ist 😉

Einfach dem Japaner hinterherplappern. Das Standard „aligato gosaimas“ geht eigentlich immer, ist aber nicht so cool.

6. Auf Japanisch loben: „Mmmmmm! Lecker!“

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Japanisch für Anfänger Text: おいしい, oishi. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: Mmmm, lecker! | Yummy

Japaner legen sehr viel Wert auf gutes Essen. Leckeres Essen ist unheimlich wichtig, wenn nicht sogar DAS WICHTIGSTE.

Es geht irgendwie immer ums Essen, das stellt man fest, sobald man durch die Fernsehkanäle zappt. Irgendwo läuft immer „irgendwas mit Essen“.
Wenn etwas lecker ist, dann sagt man das auch. Deshalb hört man auch überall, wo gegessen wird  ein:

Ah! Eusch’iiiiiiiiii oder alternativ „Umai“ (=sehr gut)

Zusammen belegen die beiden Wörter den Platz 2 meiner 7 nützlichen Ausdrücke auf Japanisch.

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7. Auf japanisch verabschieden: „Tschüßi und Auf Wiedersehen“

Japanisch für Anfänger Text: バイバイ、baibai. Hintergrund: Tatamiboden

Übersetzung: Bye-bye

Der zweite Klassiker, den jeder Ausländer zu kennen scheint, ist die Verabschiedungs-Floskel

さようなら    –   Sayounara   –  (gesprochen: Ssayo’nara)

Ich habe Anfangs immer und überall zum Abschied „sayonara“ gesagt.
Wenn ich mich in einem Geschäft umgesehen hatte, verließ ich den Laden mit „sayonara“. Dass man mir freundlich zulächelte, ließ mich glauben, alles richtig gemacht zu haben.
Irgendwann nahm mich ein Freund zur Seite und klärte mich auf. „Sayonara“ wird nur verwendet, wenn man sich kennt und wirklich eine ganze Weile nicht mehr sehen wird.
Unter Freunden verwendet man zum Abschied Ausdrücke wie

„mata“, „mata-ne“, „dja mata-ne“ „djane“, bedeutet soviel wie „bis bald“ oder „tschüß“.

Am aller häufigsten aber hört man ein schlichtes und einfaches “Bai-bai“.

Japanisch ist gar nicht so schwer!

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Welches Wort findest du nützlich? Welches Wort sollte man kennen? Welches war dein erstes japanisches Wort? Baust du dir auch Eselsbrücken? Wenn ja, welche?

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8 Kommentare

  1. Hallo! Das ist echt super überhaupt nicht schwer, lustig und praktisch… Ich bin begeistert! Ja! Eine ist klar, deutsch ist schwer… 😜

    • So schwer ist die Aussprache wirkliche nicht. Wenn ich da an Deutsch denke mit dem ganzen „ch“, „sch“ „ä“ und „ö“! Danke für dein tolles Feedback 🙂

  2. Die Geschichte über „hadjime-masch-tee“ war lustig 😉

    Was „Sayounara“ betrifft habe ich gefunden, dass viele Deutsche das Wort kennen und benutzen, aber für mich, als eine Japanerin, ist das ziemlich „Good bye forever“ und ich das nie benutze.

    Und ja, wie Adelso sagt, ist Deutsch schwer 🙁

    • Da geb ich dir recht, Deutsch ist schwer, aber dafür schreibst du wirklich sehr gut. Und ich bin beeindruckt, dass du meine langen Texte lesen kannst. Auf Japanisch hätte ich längst aufgegeben 😉 Benutzt du für deutsche Wörter auch manchmal solche Eselsbrücken – Geschichten, die du dir erzählst, um dir ein Wort besser merken zu können?

      Liebe Grüße,
      Daniela

  3. Ich habe einen guten Freund in Deutchand, den ich in München kennengelernt habe, als ich da war. Mit ihm schreibe ich jeden Tag in Deutsch. Das hilft mir sehr, Deutsch zu lernen und ein Wort zu merken.
    Ich würde gerne kennenlernen, wie du japanisch gelernt hast 😉

    Viele Grüße,

    Itsuha

  4. Hallo Daniela, vielen dank für den wirklich informativen Beitrag. Ich werde mir diese Sätze gut merken bzw. aufschreiben und hoffentlich auch anwenden können.
    Bin ab September ein Jahr in Japan wohnhaft und werde mir daher deine Seite gleich als Lesezeichen speichern, da ich schon einiges Nützliches gesehen habe.

    Viele Grüße,

    Rob

    • Liebee Rob,
      Vielen Dank für dein Lob. Freue mich, dass ich dir helfen konnte. Wo geht es denn für dich hin? Wünsche dir einen e tolle Zeit.

      Liebe Grüße
      Daniela

    • Gerne. Ich werde meine Reise in Tokyo beginnen, dort einige Zeit verbringen und mich dann auf den Weg machen, das Land zu erkunden. Wo ich dann letztendlich überall sein werde, weiß ich noch nicht. Das wird sich dann zeigen. Ich habe natürlich einige Ziele, welche ich unbedingt sehen möchte, jedoch hat mich dein Artikel über Tohoku neugierig gemacht. 🙂

      Liebe Grüße,

      Rob

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